Moers Millionen für den Moerser Bahnhof

Moers · Für rund vier Millionen Euro erhöht die Deutsche Bahn die Bahnsteige und baut neue Aufzüge. Senioren und Behinderte begrüßen die Umgestaltung des Bahnhofs. Zudem erweitert die Stadt den Bahnhofstunnel zur Lotharstraße.

 Barrierefrei wird der in die Jahre gekommene Bahnsteig am Moerser Bahnhof. Zudem kommen neue Bänke und ein neuer Wetterschutz.

Barrierefrei wird der in die Jahre gekommene Bahnsteig am Moerser Bahnhof. Zudem kommen neue Bänke und ein neuer Wetterschutz.

Foto: Klaus Dieker

In seiner Ansprache beim Neujahrsempfang der Stadt hatte Bürgermeister Norbert Ballhaus noch von der zukünftigen Gestaltung des Moerser Bahnhofs geschwärmt (RP berichtete). Bis es so weit ist, wird allerdings noch ein Weilchen ins Land gehen. Die Pläne von Stadt und Deutscher Bahn stehen jedoch fest.

Los geht es im Frühjahr. Dann starten zunächst die Baumaßnahmen am Bahnhofstunnel. "Von der Lotharstraße aus wird ein Durchstich in den bisherigen Tunnel gemacht", sagt Stadtsprecher Thorsten Schröder. Außerdem werden die Wände und die Beleuchtung im Tunnel modernisiert. Diese Maßnahme kostet zusammen mit den bereits abgeschlossenen Park-and-Ride-System und der Verschönerung des Bahnhofsvorplatzes drei Millionen Euro, wovon der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) 1,8 Millionen zuschießt.

Der Moerser Bahnhof profitiert zudem von der "Modernisierungsoffensive", dem Großprojekt der Deutschen Bahn für insgesamt 108 Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen. Für rund vier Millionen Euro werden ab Mitte des Jahres die Bahnsteige erneuert und zwei Aufzüge installiert. Das Geld kommt aus Töpfen des Bundes, des Landes und von der Bahn. Zudem investiert die Bahn auch in eine Videoüberwachung, in die Beleuchtung, Wetterschutz, neue Bänke und Papierkörbe auf dem Bahnsteig. "Wir haben zuvor lange mit der Deutschen Bahn über die Übernahme der Kosten für die Baumaßnahme verhandelt, und wir hatten Erfolg", sagt Schröder. Künftig soll der Bahnhof dadurch nicht nur moderner, sondern auch kundenfreundlicher werden. "Wichtig ist uns vor allem die Barrierefreiheit", sagt Bahn-Sprecher Dirk Pohlmann. So können Bürger, denen es schwer fällt, die Stufen zum Gleis zu erklimmen, einen der zwei neuen Aufzüge nutzen; zum anderen werden die Bahnsteige bei der Erneuerung auf eine Höhe von 76 Zentimeter angehoben. Das soll den Einstieg in den Zug deutlich erleichtern, weil dann keine Höhenunterschiede mehr überbrückt werden müssen.

Freude über die Nachricht von der Umgestaltung des Bahnhofs herrscht bei Senioren und Behinderten. "Seit zwei Jahren pochen wir auf solche Änderungen, bisher scheiterte es immer an der Finanzierung", sagt Jochen Vagt, der stellvertretende Vorsitzende des Seniorenbeirats. Ähnlich sieht es Gertrud Seel, Vorsitzende des Behindertenbeirats: "Endlich können Gehbehinderte selbstständig auf Reisen gehen. Der ,Paketaufzug' war bisher eine Zumutung, denn er konnte nicht alleine bedient werden."

Sicher ist: Während der Umbauten müssen Gleise zeitweise gesperrt werden. Welche Auswirkungen das auf den Zugverkehr haben wird, konnte Bahn-Sprecher Pohlmann noch nicht sagen.

(RP)
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