Moers Mieten in Moers bleiben erschwinglich

Moers · Das Portal immowelt.de hat analysiert, wie sich die Mieten in den vergangenen fünf Jahren unter der Großen Koalition entwickelt haben.

 Baugebiet Moers

Baugebiet Moers

Foto: Josef Pogorzalek

Von Julia Hagenacker

Am Freitag empfängt die Regierung zum Wohnbaugipfel Vertreter der Länder und Kommunen, aus der Bau- und Immobilienwirtschaft sowie der Mieter- und Vermieterverbände und Gewerkschaften. Themen dabei sind unter anderem die Wirkung der Mietpreisbremse, die Steigerung der Neubautätigkeit oder Baukostensenkung. Aus diesem Anlass hat immowelt.de analysiert, wie sich die Mieten in den vergangenen fünf Jahren unter der Großen Koalition entwickelt haben. Dafür wurden die angebotenen Kaltmieten in den 80 größten deutschen Städten untersucht.

Das Ergebnis: In 79 Städten sind die Mieten seitdem gestiegen, am stärksten in Berlin. 52 Prozent zahlen Mieter dort inzwischen mehr als noch vor der Großen Koalition. In Moers sieht die Lage entspannter aus. Kostete ein Quadratmeter Mietwohnraum im ersten Halbjahr 2013 noch 5,70 Euro, zahlten Mieter im ersten Halbjahr 2018 im Schnitt 6,60 Euro. Macht eine Preissteigerung von 16 Prozent.

Datenbasis für die Berechnung der Mietpreise in den 80 Großstädten über 100.000 Einwohnern waren 286.300 auf immowelt.de inserierte Angebote. Dabei seien ausschließlich die Angebote berücksichtigt worden, die vermehrt nachgefragt wurden, heißt es. Die Preise geben den mittleren Wert der jeweils im ersten Halbjahr 2013 und 2018 angebotenen Mietwohnungen und -häuser wieder. Die Mietpreise spiegeln das Mittel der Nettokaltmieten bei Neuvermietung wider.

Für Rechtsanwalt Michael Buser, Geschäftsführer des Vereins Haus und Grund Grafschaft Moers, passen die ermittelten Zahlen ins Bild. „Moers ist nicht ohne Grund eine Pendelstadt“, sagt er. „Die Lebensqualität ist hier groß und der Wohnungsmarkt bei Weitem nicht so dicht wie beispielsweise an der Rheinschiene rund um Düsseldorf.“ Zwar seien die Mieten in den vergangenen Jahren auch in der Grafenstadt gestiegen. „Die Zahlen“, sagt der Experte, „sind im Vergleich zu anderen Kommunen aber moderat.“

Gründe dafür, dass Wohnraum im Allgemeinen immer teurer wird, gebe es viele, sagt Buser. „Grunderwerbssteuer, Nebenerwerbskosten, gestiegene Baukoste – Stichwort: Energieeinsparverordnung – höhere Handwerkerkosten: All das spielt eine Rolle.“ Fakt sei: Die anfangs hochgelobte Mietpreisbremse bringe für Gering- bis Normalverdiener überhaupt nichts, weil sie die Preise für größere, hochwertigere Wohnraum künstlich günstig halte, sagt der „Haus und Grund“-Geschäftsführer. „Grundsätzlich sind die Mieten für kleinere Wohnungen aber auch deshalb höher, weil in diesem Bereich die Konstruktionskosten aufwändiger sind.“ Private Vermieter wiederum blieben oft unter dem Mietpreismittel, weil es ihnen wichtig sei, ihr Eigentum solide und sicher zu vermieten.

Moers sieht Buser diesbezüglich auf einem guten Weg. „Und daran wird sich perspektivisch in den nächsten Jahren auch nichts ändern“, sagt er.

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