Messerangriff auf Zehn- und 13-Jährigen Moerser wegen versuchten Mordes verurteilt
Moers/Kleve · Die Opfer – eine fünfköpfige Familie – wählte der Mann offenbar vollkommen willkürlich aus. Zwei Kinder kamen mit viel Glück mit dem Leben davon. Das Motiv blieb unklar. Wie lange der Täter jetzt ins Gefängnis muss.
Das Landgericht Kleve hat einen 49 Jahre alten Mann aus Moers wegen zweifachen versuchten Heimtückemordes und versuchter gefährlicher Körperverletzung zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von sieben Jahren verurteilt. Die Opfer – eine fünfköpfige Familie – wählte der Mann offenbar vollkommen willkürlich aus. Zwei Kinder kamen mit viel Glück und durch geistesgegenwärtiges Handeln mit dem Leben davon. Das Motiv blieb unklar, Täter und Opfer kannten sich vor der Tat nicht.
Kurz vor Weihnachten hatte der Angeklagte, der sich vor Gericht nach eigener Aussage nicht mehr an die Tat erinnern konnte, die Familie mit ihren neun, zehn und 13 Jahre alten Kindern nach einem adventlichen Verwandtenbesuch auf offener Straße überfallen. Zunächst versuchte er auf den 13 Jahre alten Sohn einzustechen. Dem Jungen gelang jedoch noch rechtzeitig die Flucht. Daraufhin griff der Täter den im Familienauto sitzenden Zehnjährigen an. Nur weil sich das Kind auf die linke Fahrzeugseite in Richtung seines im Kindersitz sitzenden Bruders drückte, konnte es der Klinge entgehen. Der Vater konnte den Moerser schließlich aus dem Auto zerren und zur Aufgabe zwingen. Die Polizei nahm den Angreifer noch am Tatort fest.
Weil Sachverständige dem Angeklagten einen Hang zu gefährlichen Straftaten unter Einfluss von Alkohol und/oder Drogen bescheinigten, ordnete die Schwurgerichtskammer die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt an. Bevor der Mann seinen Entzug dort antritt, muss er eineinhalb Jahre Haft im Gefängnis verbüßen.