Meinung Zu niedrig: der Anspruch der Niag an sich selbst

Moers · Bei der Niederrheinische Verkehrs AG fehlt es an vielem, vor allem Personal, möglicherweise aber auch an Visionen und Strategien für die regionale Mobilität der Zukunft.

 Niag-Busse im Depot.

Niag-Busse im Depot.

Foto: Niag

Liebe Mitmoerser, fahren Sie schon oder warten Sie noch? Für den Fall, dass Sie zum Fortkommen auf Angebote der Niag angewiesen sind, ist die Frage berechtigt. Bei der Niederrheinische Verkehrs AG fehlt es an vielem, vor allem Personal, möglicherweise aber auch an Visionen und Strategien für die regionale Mobilität der Zukunft. Fakt ist: Niag-Busse kommen verspätet an oder fallen gleich ganz aus, Kunden werden darüber nicht rechtzeitig informiert. Wir haben bereits mehrfach darüber berichtet. Der Frust der Fahrgäste ist groß, nicht erst seit gestern und nicht nur in Moers.

In der Grafenstadt haben die Grünen jetzt einen Fragenkatalog an die Niag formuliert, die sie in dieser Woche im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Umwelt eingebracht haben. Die Fraktion bittet die Verwaltung darin, Vertreter des Verkehrsunternehmens zur nächsten Sitzung am 23. Januar einzuladen. Sie sollen Rede und Antwort stehen. Wesels SPD-Chef Ludger Hovest ist bereits einen Schritt weiter: Er will die Konzession mit der Niag auslaufen lassen, wenn sich die Leistungen im ÖPNV in den kommenden Jahren nicht verbessern. Und er fordert den Kreistag auf, mehr Geld in den Busverkehr zu investieren. In der Folge würde die Kreisumlage für alle 13 Kommunen steigen. Die Niag sagt: „Wir setzen um, was die Politik bestellt – wer mehr gibt, bekommt auch mehr.“ Was für ein seltsam restriktives Rollenverständnis! Der Anspruch eines modernen Mobilitätsdienstleisters an sich selbst sollte doch eigentlich höher sein. Oder was meinen Sie? Schreiben Sie mir!

julia.hagenacker@rheinische-post.de

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