Moers Mehrheit für Kompromiss

Moers · In der Bäder- und Sporthallen-Frage brachten Ampel-Kooperation und CDU verschiedene, aber sehr ähnliche Anträge ein. Trotz Sitzungsunterbrechung und geheimer Abstimmung blieb es mit 34:19 beim Dissens.

Das Kalkül der CDU-Fraktion, eine geheime Abstimmung zu beantragen und damit Stimmen von Abweichlern zu gewinnen, ging nicht auf. Mit 34 Ja- und 19 Nein-Stimmen konnte die CDU nur einen weiteren Neinsager auf ihre Seite ziehen. Fraktionsvorsitzende Petra Rennicke und ihr Vize Klaus Brohl können es verschmerzen – denn in der Sache der Bäder und Sporthallen sind die Fraktionen im Rat nach vielen Monaten der Information und Diskussion gar nicht mehr so weit auseinander. Als Klaus Brohl den CDU-Antrag mündlich formulierte, trauten viele Mitglieder der Ampel-Kooperation ihren Ohren nicht, glaubten sie doch ihren eigenen Antrag zu hören.

Knackpunkt Solimare

Der Unterschied lag einmal in der Formulierung: Während die Kooperation vorsichtiger mit Prüfen hantierte, wollte sich die CDU schnellstmöglichst aufs Planen und Bauen verlegen. Inhaltlich gab es nur einen Unterschied, dann aber einen gravierenden: Die CDU bestand auf das Konzept Solimare 2.0, so wie es die Städtischen Betriebe Moers AöR vorgestellt haben. SPD; FDP und Grüne sind innerlich davon abgerückt. Sie wollen erst genau mit dem spitzen Bleistift rechnen und dann beschließen. Otto Laakmann wollte keinen Freibrief fürs Solimare-Bad ausstellen, und Karl-Heinz Reimann (SPD) glaubt, dass es auch 15 Millionen Euro für den konzipierten 20 Millionen-Bau tun. Die wichtigste Nachricht für die Öffentlichkeit aber wird wohl die Versicherung sein, dass Schwimmen auch im Winter 2008/09 in Moers möglich sein wird. Politiker aller Fraktionen erklärten, dass in erster Linie an die Schulen und Vereine gedacht werden müsse. Selbst die Nachbarstädte hat man plötzlich wieder in den Blick genommen.

Vom „Aus“ für die Tennishalle sind alle Politiker, die sich dazu äußerten, betroffen. Klaus Brohl erinnerte daran, dass die Stadt beim Insolvenzverfahren Halle und Grundstück für viel Geld übernommen hätten. Wenn jetzt das Bauordnungsamt untersagten, den Mitteltrakt einfach leer stehen zu lassen, und den Abriss forderten, müsse eine Lösung fürs Theater gefunden werden. Laakmann bedauerte, dass das Theater keine vertraglichen Verabredungen getroffen habe. Er setze auf eine Lösung für den Rest des Jahres. Auch Karl-Heinz Reimann forderte Rathaus-Hilfe für das „vorbildliche“ Theater.

(RP)
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