Moers Maulwurf gräbt den Schlosspark um

Moers · Im Schlosspark ist seit Tagen ein Maulwurf aktiv. Seine Erdhügel sind ein Blickfang auf den gepflegten Grünflächen. Ob durch seine Gänge eine Gefahr für Schlossparkbesucher ausgeht, soll geklärt werden. .

 Dieser Anblick ist für Freunde gepflegter Rasenflächen ein Graus: Ein Maulwurf verunstaltet Grünflächen im Moerser Park.

Dieser Anblick ist für Freunde gepflegter Rasenflächen ein Graus: Ein Maulwurf verunstaltet Grünflächen im Moerser Park.

Foto: Klaus Dieker

Wer in diesen Tagen durch den Moerser Schlosspark spazieren geht, der wundert sich. Wo vor kurzem noch eine dichte Schneedecke das Grün bedeckte, klaffen nun dutzende Erdhügel aus dem Boden. Der Übeltäter ist der Maulwurf, der sich nach dem Abtauen des Schnees wieder aus den tiefen und wärmebietenden Erdschichten an der Oberfläche zeigt.

Die Enni, zuständig für die Pflege des Schlossparks, beschreibt dies als alljährliches Phänomen. "Zwischen Winter und Frühjahr ist es normal, wenn der Maulwurf seine Gänge und Löcher gräbt", sagt Katja Nießen, Pressesprecherin der Enni. Und deswegen wird die Enni nicht gegen den Maulwurf vorgehen, allein schon weil er unter Artenschutz steht.

Aber auch die Erfahrung zeigt, dass der Maulwurf früher oder später das Feld räumt. "Sobald die ersten Besucher kommen oder der Rasen gemäht wird, flüchtet er freiwillig", erklärt Nießen weiter. Durch die ausgelösten Erschütterungen des Bodens werde es ihm zu unruhig.

Aber bei vielen Hobbygärtnern gilt der so genannte Maulwurfshügel als Ärgernis. Schließlich passe er nicht in das Bild des gepflegten englischen Gartens, erklärt Paul Schnitzler, Zoologe der Biologischen Station des Kreis Wesels.

Doch ein Maulwurf im Garten bringt auch Vorteile mit sich. Durch das Umgraben wird der Boden aufgelockert, ähnlich wie es durch das Graben eines Regenwurms geschieht. Außerdem werden viele wichtige Nährstoffe gelöst, so dass sie für die eigenen Gartenpflanzen besser verfügbar sind. So werden ideale Voraussetzungen für die kommende Frühjahrsbepflanzung geschaffen.

Zudem stellen die unterirdischen Gänge für den Menschen in der Regel keine Gefahr dar. "Theoretisch besteht zwar die Möglichkeit, in einem der Gänge einzubrechen, aber normalerweise weicht man Grünstreifen mit übermaßig vielen Maulwurfshügeln automatisch aus", meint Paul Schnitzler. "Natürlich kann man auch über die Maulwurfshügel stolpern", sagt er weiter. Die Gefahr, die von den Hügeln und Gängen eines Maulwurfs ausgeht, bleibt damit aber eher überschaubar.

Bei starken Niederschlägen könne es jedoch passieren, dass es eine leichte Veränderung des Reliefs im Boden gibt. Im schlimmsten Fall werde der Rasen im Garten uneben. "Größere Schäden sind nicht zu erwarten", ergänzt Schnitzler.

Es scheint Geschmackssache zu sein, wie man dem Maulwurf in seinem Garten begegnen möchte. "Eigentlich kann ich den Ärger von Gartenbesitzern über Maulwurfshügel nicht verstehen, denn so ein Garten ist ein Stück Natur. Der Maulwurf ist Teil davon und genauso wichtig, wie andere Tiere", sagt Schnitzler mit einem Lachen auf den Lippen.

(kt)
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