Rheurdt Maßnahmen gegen die Landflucht

Rheurdt · Rheurdts Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen drängt auf frühzeitiges Handeln.

Vor einigen Tagen hat Rheurdts Bürgermeister ein Seminar zum Thema "Ländliche Entwicklung" besucht. Darin ging es um Probleme, die auch im Kreis Kleve viele kleine Kommunen haben. Neu sind diese Themen für Klaus Kleinenkuhnen freilich nicht: "Große Probleme sind die Überalterung der Bevölkerung und die Tendenz zur Landflucht." Über den demografischen Wandel werde allenthalben gesprochen, aber bereits jetzt müssten Maßnahmen getroffen werden, um "den Wandel in den Dörfern zu gestalten", warnt der Bürgermeister. Sonst stehe man in einigen Jahren vor einem großen Problemberg.

Der erste Schritt sei die Konsolidierung des Haushaltes, denn ohne Geld in der Kasse bleiben die Vorhaben Stoff für Sonntagsreden. In diesem Punkt stehe Rheurdt gut da, versichert Kleinenkuhnen. Das Ziel der Schuldenfreiheit sei so gut wie erreicht, dank der Unterstützung durch alle Fraktionen. Ein weiterer Schritt sei es, ältere Menschen im Ort zu halten, indem man eine Infrastruktur bietet, die Lebensqualität bewahrt. Das sei konkret die Barrierefreiheit bei neuen Bauvorhaben und die Beratung darüber, wie man bereits bestehende Häuser umrüsten kann, so dass Menschen auch im höherem Alter daheim bleiben können. "Wichtig ist auch das Thema Nahverkehr", betont Kleinenkuhnen. Kein einfaches Thema, denn der Ruf nach ständig verfügbaren Buslinien ist laut, doch in der Realität fahren auch ältere Menschen, so lange es geht, mit ihren Autos zum Einkauf in die größeren Städte. "Wenn man sich die Busse ansieht, muss man sagen: Da wird viel leere Luft transportiert", meint Kleinenkuhnen. Und Linien, die sich nicht rechnen, werden eingestellt. Grundsätzlich wären kleine Busse, die häufiger fahren, besser als große, die in großen Abständen fahren. Kleinenkuhnen stellt in Aussicht, dass die Verbindungen besser auf die Zugabfahrzeiten, etwa in Aldekerk, abstimmt werden.

(s-g)
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