Die verschiedenen kugelförmigen Gebilde ziehen sich wie Perlen auf einer Schnur durch das neue Leben von Sabine Rosenbrot, der anfangs eher gediegenen Heldin aus Martina Brandls neuem Roman. Eigentlich hatte die Mitvierzigerin ja nur zu einem Treffen mit ihren alten Freundinnen Petra und Moni von Kassel nach Berlin fahren wollen, doch dann gerät sie mit dem Zugschaffner an einander, der sie daraufhin kurzerhand in Wolfsburg aus dem Zug schmeißt. Was tun? Zum Weiterreisen ist es bereits zu spät, also landet Frau Rosenbrot zunächst erst einmal in einem Hotel, wo sie dann irgendwann beginnt, ihr bisheriges, eher biederes Leben im nordhessischen Kassel aus der Sicht einer Gestrandeten zu betrachten. "Bei uns war immer alles ruhig, meine Arbeit, mein Ralf, mein Kassel." Eigentlich nicht schlecht, aber irgendwie doch auch ziemlich langweilig. Was würde eigentlich passieren, wenn sie nicht mehr nach Hause zurück ginge? So fängt es an. Ab jetzt schickt Martina Brandl ihre Heldin in ein anderes, sehr viel unordentlicheres Leben als bisher, in ein Leben, in dem sie morgens noch nicht weiß, wo sie abends schlafen wird, in dem es keine Planung gibt und keine Sicherheit, dafür aber die Chance "die Welt wieder zu erobern".