Das Landgericht befasst sich seit gestern mit einem Mann, der eine ganze Reihe falscher Fünfziger als echte Scheine ausgegeben hat. Mit dem Geld kaufte er meist Kleinigkeiten, um für das Falschgeld möglichst viel Wechselgeld zu erhalten. Der 29-Jährige räumte ein, damit unter anderem in einer Pizzeria in Moers-Kapellen und an einem Erdbeerstand in der Nähe der JVA bezahlt zu haben. Auch ein Imbiss wurde auf diese Art betrogen. Zwei Versuche, bei Privatpersonen hochwertige Handys mit Falschgeld zu zahlen, schlugen indes fehl. Die Anbieter merkten bei der Übergabe, dass etwas nicht stimmte und riefen die Polizei. Einer von ihnen hatte am Moerser Bahnhof sein Handy gegen einen Briefumschlag mit elf Fünfzigern getauscht. Neun der Scheine hatten dieselbe Nummer. Im anderen Fall fiel dem Anbieter die schlechte Qualität der 13 Scheine auf, und er forderte sein Handy zurück.

Für die Taten wurde er vor dem Schöffengericht bereits verurteilt. Gegen das Urteil - unter anderem wegen Geldfälschung in Tateinheit mit Betrug - und die ausgesprochene Haftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten legte er Berufung ein. "Viel milder geht's nicht!", lehnte die Staatsanwältin den Antrag auf eine niedrigere Strafe, die zur Bewährung ausgesetzt werden kann, ab. Der Angeklagte sei vorbestraft, und es habe kaum ein Jahr gegeben, in dem er nicht vor Gericht stand. Schon als Jugendlicher habe er eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und neun Monaten verbüßt. Der Verteidiger dagegen führte aus, dass sein Mandant sich selber der Polizei stellte. Dort habe er eine weitere Lieferung falscher Fünfziger abgegeben. Die Scheine habe er aus dem Rockermilieu erhalten. Sein Komplize sei nach der Selbstanzeige noch mit Falschgeld in den offenen Vollzug zurückgekehrt und dort erwischt worden. Ihn will das Gericht nun als Zeugen laden.