Kamp-Lintfort Lüpertz-Ausstellung öffnet die Pforten

Kamp-Lintfort · 88 Grafiken und Skulpturen des bekannten Künstlers sind ab sofort in den Räumen der Lineg zu besichtigen.

 Interessierte Kunstfreunde waren ins Gebäude der Lineg an der Friedrich-Heinrich-Allee gekommen, um die Vernissage der Werkschau von Markus Lüpertz zu erleben. Die 650 Kilo schwere Hölderlin-Skulptur war bereits in der vergangenen Woche aufgestellt worden.

Interessierte Kunstfreunde waren ins Gebäude der Lineg an der Friedrich-Heinrich-Allee gekommen, um die Vernissage der Werkschau von Markus Lüpertz zu erleben. Die 650 Kilo schwere Hölderlin-Skulptur war bereits in der vergangenen Woche aufgestellt worden.

Foto: Klaus Dieker

Die Lüpertz-Ausstellung in den Räumlichkeiten der Lineg ist eröffnet. Sieben Wochen lang erlebt in Kamp-Lintfort der Besucher die monumentalen Arbeiten von Markus Lüpertz, dem Maler, Bildhauer, Dichter und ehemaligen Rektor der staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf. Er gehört zu schillerndsten und bekanntesten deutschen Künstler der Gegenwart.

Auf zwei Etagen sind 88 Werke – Grafiken und Skulpturen – aus den Schaffensjahren 1986 bis 2013 ausgestellt. Nicht nur der Anlass der Ausstellung, das 100-jährige Bestehen der Lineg, sorgt für Einzigartigkeit, wie Galerist Andreas Verfürth bestätigt. "Das schön Kontroverse macht diese Ausstellung aus. Die limitierten Arbeiten werden in dieser Form und Komplettheit nie wieder zusammen an einen Ort zu sehen sein."

Die Werke von Lüpertz in die Hochschulstadt zu bringen, sorgte daher schon im Vorfeld für Herzklopfen. Seit sechs Jahren besteht die Kooperation in Sachen Kunst zwischen der Lineg und dem Galeristen Verfürth. Er baut auf die Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Verleger Geuer & Breckner, der das grafische Werk von Markus Lüpertz verwaltet.

Bereits bei der Vernissage wurden diverse rote Punkte geklebt. So wechselt demnächst Fortuna, die die 80 Zentimeter hohe Bronze-Statue für etliche tausend Euro den Besitzer, wie auch die kleinere Ausgabe, die 37 Zentimeter hohe Fortuna. Monumentales bestimmt die Ausstellung, wie die 650 Kilo schwere Hölderlin-Figur im Eingangsbereich zeigt. Körperbetont und mit kräftiger Bein- und Armmuskulatur ausgestattet wacht Hölderlin über den Eingang und die Besucher. Für Lüpertz ist Hölderlin der Held seiner Zeit. "Er will das Genie des Dichters zeigen, sein Leben, seine Situation als Außenseiter und den Triumph des Individualismus", erklärt Marta Cencillo Ramirez, die in die Ausstellung und das Werk Lüpertz einführte.

Hölderlin und der Zyklus "Mykenisches Lächelns" in altgriechischer Tradition bilden die eigentlichen Schwerpunkte. Frisch signiert sind die gezeigten 19 Probedrucke der Serie "Mykenisches Lächeln", mit denen Markus Lüpertz zunächst unterschiedliche Farbkonstellation ausprobiert hat. 23 Drucke umfasst die jeweilige Auflage. "Wir haben alle 23 im Haus", meint Andreas Verfürth.

Das Spiel zwischen Abstraktion und Gestalt beherrscht die Arbeiten von Lüpertz, der sich analytisch-experimentell seinen Themen nähert und es bis zur Formänderung durchspielt, wie seine Drucke zeigen. "Die Wesen sollen Sinnlichkeit ausstrahlen und nicht das, was uns der Begriff Schönheit vorgibt", sagt Ramirez.

(sabi)
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