Moers Lineg-Jäger soll bald Nutriaplage im Schlosspark bekämpfen

Moers · Die Lineg hat für September einen Jäger beauftragt, der die Nutriaplage im Moerser Schlosspark bekämpfen soll. Binnen zwei Wochen soll er den Nutriabestand verkleinern. Über Nacht stellt er seine Fallen auf, bestückt sie mit einem Köder, beispielsweise einer Möhre und achtet darauf, dass sich kein falsches Tier in die Lebendfallen verläuft.

Nutria werden bis zu 65 Zentimeter groß und bis zu zehn Kilogramm schwer. Im Volksmund als "Biber-Ratte" abgestempelt, sind sie für einige Besucher des Moerser Schlossparks eine echte Attraktion geworden. Schließlich ähneln sie doch eher einem Biber denn einer Ratte, sind harmlos und zutraulich. Für die Lineg, zuständig für die Wasserflächen im Schlosspark, sind sie ein Problem. "Durch ihr nettes Aussehen werden Besucher des Schlossparks verführt, die Tiere zu füttern", sagt Lineg-Sprecherin Elke Wimmer. "Dadurch vermehren sie sich dramatisch."

Die Nagetiere, die einst aus Südamerika den Weg nach Europa gefunden haben, graben im Schlosspark Gänge durch die Böschungen der Teiche, Seen und Bäche. "Wir haben bereits das Ufer der Nepix Kull mit Planen abgedeckt, um die Schäden gering zu halten", sagt Wimmer. Vom Jäger verspricht man sich Besserung.

Doch ist dieser nicht der einzige, der den Tieren auf den Pelz rücken darf. "Die Lineg zahlt dem, der die Schwanspitze eines Nutrias bringt, sechs Euro", sagt Antje Brinken, Fachbereich Pumpenanlage und Gewässerbetrieb und zuständig für die Prämienabrechnung. Im Durchschnitt sind das pro Jahr rund 300 Tiere (Nutrias und Bisamratten auf allen Lineg-Flächen). Stadtsprecher Thorsten Schröder stellt aber klar: "Hier kann niemand mit einem Gewehr auftauchen und Nutria schießen." Man sei nicht im Wilden Westen. Ausschließlich Jäger, die entsprechende Dokumente hätten, dürften Fallen stellen. "Die Jäger brauchen einen Jagdschein, eine Jagerlaubnis der Kreis-Polizeibehörde und einen Begehungsschein für das Gelände", sagt Brinken. Zudem dürfen nur bestimmte Fallen genutzt werden. Jedes Tier muss zudem der Lineg gemeldet werden.

(kt)
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