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Moers Die Faszination des Lichtes

MOERS · Das Unternehmen LED-Tech.de begeht seit seiner Gründung 2001 immer wieder ungewöhnliche Wege.

 Stefan Lenz, Gründer und Geschäftsführer der LED-Tech, präsentiert einige Produkte.

Stefan Lenz, Gründer und Geschäftsführer der LED-Tech, präsentiert einige Produkte.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Licht ist faszinierend. Obwohl die Lichtenergie 150 Millionen Kilometer von der Sonne bis zum Globus unterwegs ist, ist sie nach acht Minuten und 20 Sekunden „Reisezeit“ durch das über 200 Grad kalte Universum noch so kräftig, die Erde zu erwärmen, um den Globus zu erwärmen und die Pflanzen wachsen zu lassen. Genauso wie das Licht selbst können Unternehmen faszinierend sein, die sich von der Faszination Licht anzünden lassen, wie die LED-Tech.de. „Licht ist nicht gleich Licht“, erzählt Stefan Lenz (43). „Weißes Licht lässt sich zum Beispiel durch blaues, grünes und rotes Licht herstellen. Aber es genau weiß zu bekommen, ohne blaue, grüne oder rote Nuancen, ist nicht leicht.“

Der gelernte Industriekaufmann ist Gründer und Geschäftsführer dieses Unternehmens, das den Grundsatz, „Licht ist nicht gleich Licht“ auf die Kunden übertragen hat, die genauso verschieden sind. „Kunden wollen keine standardisierten Produkte kaufen, sondern individuelle Lösungen“, beschreibt er das Prinzip. Diese liefert die LED-Tech.de Optoelectronics GmbH zum Beispiel für Gärtnereien. „Wenn Rosen am Abend eine bestimmte Zeit infrarotes Licht erhalten, werden die Stiele länger“, erzählt Stefan Lenz. „Die Beleuchtung von Rosen in Treibhäusern ist eine Wissenschaft, über die sich eine Doktorarbeit schreiben lässt. Mit den Kunden sprechen wir durch, wann, wie lange welches Licht scheinen soll.“

Seit Ende 2013 produziert die LED-Tech.de SMD-Platinen für solche Lösungen selbst. Da stellte sie eine SMD-Produktionslinie auf, bei der die Dioden ohne Beinchen mit Greifern automatisch auf Platinen platziert werden, um dann in einem Ofen zwischen 260 und 300 Grad Celsius gelötet werden. Eine eigene SMD-Produktion ist für ein Unternehmen, das heute 17 Mitarbeiter hat, ungewöhnlich. „Wir entwickeln die Platinen selbst“, begründet der Geschäftsführer den Schritt. „Mit der eigenen Produktion sind wir schnell und flexibel. Die Platinen haben eine sehr hohe Qualität, weil alle nach der Produktion geprüft werden. Weil wir Messdaten haben, können wir bereits im Vorfeld sagen, wie das Licht später aussieht und wie es sich verändern lässt. Wir sind nicht auf Hochrechnungen angewiesen. Außerdem tragen die Platinen das Markenzeichen „Made in Germany“.“

Das ist durch ein eigenes optoelektronisches Labor möglich, in dem Geräte stehen, die sonst nur in großen Unternehmen der LED-Herstellung zu finden sind. Hier kann die LED-Tech.de alle Platinen prüfen lassen, die später zum Beispiel in den Filialen der großen Discounter hängen oder in die Rücklichter deutscher Autos zu finden sind. Außerdem zählen Hochschulen und Universitäten zu den großen Kunden in 100 Ländern weltweit.

Die LED-Tech.de lässt den Mitarbeitern Freiheiten, wenn sie eigene Ideen haben. „Sie sprechen sie mit unserem Entwickler durch“, berichtet der Geschäftsführer. „Wenn sie umsetzbar sind, setzen Mitarbeiter und Entwickler sie um. Es ist für einen Mitarbeiter ein besonderes Gefühl, wenn er ein Produkt mitentwickelt und es später Kunden anbieten kann.“ Auch bei der Ausbildung geht die LED-Tech.de neue Wege. Im Rahmen einer Integrationsinitiative konnte sie einem Syrer eine Ausbildungsstelle anbieten, um ihn nach seiner Gesellenprüfung fest anzustellen. Zurzeit hat sie fünf Auszubildende, wobei sie mit dem TÜV Nord Bildung Duisburg kooperiert.

Dazu engagiert sie sich für die Allgemeinheit. Im Frühjahr baute sie kostenlos in 30 Pylone, an denen im Grafschafter Gewerbepark die Hausnummern vor den Unternehmen angebracht sind, LED-Beleuchtung ein. „Die beleuchteten Pylone sehen gut aus“, freut sich Stefan Lenz. „Bei Dunkelheit vermitteln sie Sicherheit, besonders im Winter.“

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