Moers Kurzfilme über die Tücken des Internets

Moers · Über "Sinn und Unsinn der digitalen Welt" sollten sich die Teilnehmer des Kurzfilm-Festivals Gedanken machen. Nach 24 Stunden präsentierten die Teams amüsante Filme, die unter freiem Himmel auf großer Leinwand gezeigt wurden.

 Die Teilnehmer der fünf Teams können stolz auf sich sein: Innerhalb von 24 Stunden haben sie jeweils einen eigenen kurzen Film gedreht, der am Samstag auf der großen Leinwand gezeigt wurde.

Die Teilnehmer der fünf Teams können stolz auf sich sein: Innerhalb von 24 Stunden haben sie jeweils einen eigenen kurzen Film gedreht, der am Samstag auf der großen Leinwand gezeigt wurde.

Foto: Klaus Dieker

Gerade mal 24 Stunden hatten sie Zeit, die fünf jungen Teams, die am Freitag angetreten waren. Sie wollten für das diesjährige Moerser Spontanfilm-Festival des städtischen Kinder- und Jugendbüros einen Film zum Thema "Sinn und Unsinn der digitalen Welt" drehen. Eine echte Herausforderung, wenn man bedenkt, dass sie in dieser Zeit von der Idee über Drehbuch, Schauspiel und Vertonung bis hin zum abschließenden Schnitt alles selber machen mussten. Umso beeindruckender waren die Ergebnisse, die am Samstag im Rahmen eines kleinen Open-Air-Festes auf einer Großleinwand hinter dem alten Rathaus gezeigt wurden.

"Wir haben selber erst nur ein paar kleine Bruchstücke der Filme gesehen. Aber das war schon ziemlich vielversprechend", hatte der organisatorische Leiter des Festivals, Mark Brochnig, den rund 150 Besuchern zu Beginn der Vorführung versprochen - und damit sollte er Recht behalten.

Originelle Umsetzung der Themen

Jedes der fünf Teams hatte das Thema auf seine ganz eigene und originelle Weise umgesetzt. So gab es zum Beispiel im ersten Film mit dem Titel "Mach's ohne!" vom fröhlichen Rumtoben im Park bis hin zu einer wilden Popcorn-Schlacht eine Reihe von witzigen Ratschlägen, wie man seinen Alltag auch ohne Handy abwechslungsreich gestalten kann.

Der zweite Film zeigte die Geschichte eines verkaterten Typen, der sich mit Hilfe unzähliger elektrischer und elektronischer Geräte auf den Besuch seiner Freundin vorbereitet und damit am Ende seine Wohnung in ein heilloses Chaos verwandelt.

Freundschaft war mehrfach Thema im Film

Im dritten Film hatte dann ein Geburtstagskind mit einer durch Facebook und Twitter ungewollt angelockten Heerschar von Gratulanten zu kämpfen: "Lass uns verschwinden" flehte er seine Freundin an. "Das sind nicht meine Freunde, das sind nur Leute auf Facebook. Die meisten kann ich nicht mal leiden." Ebenfalls um Freundschaft ging es auch im vierten Film. "Lass uns doch mal zusammen ins Kino oder irgendwo gemütlich einen trinken gehen", schlug darin eine junge Frau vor, deren Smartphone soeben seinen Geist aufgegeben hatte. Doch ihre Freunde starrten nur geistesabwesend auf ihre Handys und hörten ihr gar nicht zu. "Aber unsere Freundschaft basiert doch nicht nur auf Facebook", versuchte sie noch einen weiteren verzweifelten Anlauf. Doch auch der blieb ungehört.

Der fünfte und letzte Film zeigte schließlich, was so alles passieren kann, wenn man sich blind auf sein Smartphone verlässt. Da kann einen eine fehlerhafte GPS-Anzeige schon mal mit dem Motorrad quer durch ein Gebäude fahren oder ein leerer Akku abends im Park hilflos durch die Dunkelheit tappen lassen.

Zum Abschluss des Abends gab es dann noch einen kleinen Film über die 24-stündige Filmarbeit der fünf diesjährigen Teilnehmerteams und ein Versprechen: Auch im kommenden Jahr wird in Moers ein Spontanfilm-Festival geben.

(lang)
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