Moers Kuren im Jungbornpark

Moers · Zum internationalen Museumstag konnte man in Repelen auf den Spuren des Lehmpastors Felke wandeln. Der neue Barfußpfad mit seinem Intensivbereich war die Attraktion des Tages.

Repelen "Gönnen Sie Ihren Füßen eine Ruhepause, indem Sie über Wiesen und Rasenflächen entlang der Kastanien und Richtung Intensivbereich gehen", steht auf dem Eingangsschild zum neuen Repelener Barfußpfad. Auf den Spuren des Lehmpastors Felke konnten die Besucher des Felkemuseums im Repelener Jungbornpark anlässlich des internationalen Museumstages wandeln. Und das barfuß.

"Licht, Luft, Wasser und Erde", das waren die Elemente, mit denen der berühmte Repelener so manches Leiden seiner Kurgäste kurierte. Bewegung an der frischen Luft war sein Patentrezept. Und es funktionierte, denn schon bald kamen Kurgäste aus aller Welt. "Noch leben ein paar letzte Zeitzeugen," erzählt Christa Wittfeld stolz, deren Familie selbst einen französischen Kurgast einquartiert hatte.

Durch Torf und Gras

Im Gedenken an den Lehmpastor wurde nun der Barfußpfad eröffnet. Los geht's im alten "Männerpark". Damals kurte man nackt, weshalb die Bereiche mit einem drei Meter hohen Bretterzaun streng geteilt waren. "Da schliefen die Kurgäste in den Licht-Luft-Hütten auf Stroh", berichtet Wittfeld beim Rundgang, der auch am neuen Musikpavillon vorbeiführt. "Von Mai bis Oktober kurten hier ständig 400 Gäste." Weiter geht's durch Torf und Gras, über Turngeräte und schließlich durch weichen Sand. Das ist der öffentliche Bereich. "Hier auf dem alten Waldpfad stand früher ein Doktorhaus. Die Leute wollten zwar zum Pastor, aber es musste einen Mediziner am Ort geben," weiß Wittfeld, und fügt schmunzelnd hinzu, "die meisten gingen jedoch gleich vom Arzt hinüber zum Pastor Felke."

Im Intensivbereich angekommen, der dreimal die Woche geöffnet ist, bietet sich ein buntes Bild. Runde Steinchen wechseln mit Wasserbecken und Torfbeeten ab. Und alles wird barfuß durchschritten. Für die Schuhe gibt es Schließfächer. Der Torf ist noch weich, die Steine dagegen sind eine Herausforderung. Es ist angenehm und ungewohnt. Kaltes Wasser wechselt sich ab mit von der Sonne angewärmten Flächen. Bald schon kribbeln die Fußsohlen. Den krönenden Abschluss bietet das Lehmbad. "Der Lehm muss antrocknen, damit er seine volle Wirkung entfaltet", erklärt Wittfeld. Neben dem Intensivbereich steht eine Licht-Luft-Hütte, mit Tafeln, die vom Leben und Wirken des heilkundigen Pfarrers erzählen. Es gibt einen kleinen Kräutergarten.

Der Verein "Repelen aktiv "begrüßte die Gäste am Museumstag mit einem Kaffeebuffet. Auch Würstchen vom Grill gab es.

(RP)
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