Moers Kupferdiebe stehlen Grabkreuz

Moers · Ein wertvolles Kupferkreuz ist von einem Grab in Schaephuysen gestohlen worden. Leider kein Einzelfall, wie Polizei und Verwaltungen bestätigen. Diebe haben es vor allem auf Metall abgesehen.

 Peter Cladders am Grab seiner Mutter. Das Kupferkreuz fehlt dort seit wenigen Tagen. Dies ist kein Einzelfall in der Grafschaft. Auch in anderen Städten gibt es Metalldiebe auf Friedhöfen.

Peter Cladders am Grab seiner Mutter. Das Kupferkreuz fehlt dort seit wenigen Tagen. Dies ist kein Einzelfall in der Grafschaft. Auch in anderen Städten gibt es Metalldiebe auf Friedhöfen.

Foto: Arnulf Stoffel

Als Peter Cladders am Montagnachmittag das Grab seiner Mutter auf dem Schaephuysener Friedhof besuchte, um eine Kerze anzuzünden, erlebte er eine böse Überraschung. Ein 1,50 Meter hohes Kupferkreuz mit dem Motiv eines Ölbaums war von der Grabstätte verschwunden. "Eine Bekannte hat mir versichert, das Kreuz sei am Sonntag noch da gewesen", sagt der 60-Jährige. "Ich habe sofort die Polizei verständigt."

Michael Ermers, Sprecher der Kreis Klever Polizei, bestätigt, dass die Beamten der Wache Geldern vor Ort eine Strafanzeige aufgenommen haben. Vergleichbare Fälle wie jener in Schaephuysen hätten sich in den vergangenen Monaten eher im nördlichen Kreisgebiet, in der Gegend von Kleve ereignet. Auch dabei sei es den Dieben vor allem um Metall gegangen, in Form von Kreuzen, Vasen oder Figuren.

"In einem Fall konnte ein Verdächtiger gefasst werden", berichtet Ermers. Das war Mitte Oktober in Kleve-Kellen, einer der mutmaßlichen Täter konnte fliehen, der andere, ein 24-jähriger Mann aus Albanien wurde von der Polizei vernommen und anschließend wieder entlassen.

In Rheurdt sind solche Vorfälle leider auch nicht unbekannt, bestätigt Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen. "Auf unseren kommunalen Friedhöfen kommt es gelegentlich vor, dass eine Laterne oder ein anderes Stück verschwindet." Allerdings kämen solche Diebstähle zum Glück nur sporadisch vor.

Das Grab eines Angehörigen geplündert zu sehen, ist für viele eine furchtbare Vorstellung, doch kommt dies regelmäßig vor, und nicht nur im Kreis Kleve. "Das passiert leider immer wieder", bestätigt Sabine Vetter, Sprecherin der Kreis Weseler Polizei. "Vor einigen Jahren hatten wir eine Häufung von Fällen. Allerdings konnten wir seinerzeit einen Täter festnehmen." Den entscheidenden Hinweis hatte der Polizei ein Schrotthändler gegeben, dem mehrfach Metallarbeiten angeboten worden waren, die offensichtlich von Gräbern stammten.

Die hohen Preise für Metall wie Kupfer stiften offensichtlich Täter dazu an, sich auf Friedhöfen zu schaffen zu machen. Teilweise, berichtet Vetter, würden sogar einzelne metallene Buchstaben von den Grabsteinen abgeschlagen. Für die Polizeisprecherin ist diese Art der Grabschändung ein Unding: "Pietätloser geht es eigentlich kaum, die Trauergefühle der Hinterbliebenen werden verletzt."

Auch von Grabstätten in Moers sind ähnliche Fälle gemeldet worden, wie Holger Kleinekort, Sprecher der Enni, mitteilt. "Wir verzeichnen immer mal wieder einzelne Fälle", sagt Kleinekort. "Allerdings scheinen die Diebe es in jüngster Zeit vor allem auf Blumenvasen abgesehen zu haben." Natürlich ist es schwer, die Diebe auf frischer Tat zu ertappen. Dennoch bittet Kleinekort die Bürger, wenn sie etwas Auffälliges auf den Friedhöfen bemerken, die Enni zu kontaktieren.

Die Verwaltung in Neukirchen-Vluyn bestätigt ebenfalls, dass Diebestouren zwischen Gräbern ein Problem seien. "In den vergangenen drei Monaten haben wir fünf bis sechs Fälle verzeichnet", teilt Stadtsprecher Frank Grusen mit.

(s-g)
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