Moers Kunstschau für internationale Gäste

Moers · Die Kulturinsel im Schlosspark und der Skulpturenpark "Das Seewerk" werden zum Mekka für zeitgenössische Kunst.

 Czaja Braatz, Nadja Nafe, Rose-Marie Näcker, Dini Thomsen und Andrzej (v.l.n.r.) stellen aus.

Czaja Braatz, Nadja Nafe, Rose-Marie Näcker, Dini Thomsen und Andrzej (v.l.n.r.) stellen aus.

Foto: Klaus Dieker

Es ist wieder soweit. In gut einer Woche wird die Kulturinsel im Moerser Schlosspark und der Skulpturenpark "Das Seewerk" in Moers-Kapellen erneut zum Mekka für Freunde der zeitgenössischen Kunst. Insgesamt 13 renommierte, aber auch junge, neuzeitliche Künstler zeigen dort in diesem Jahr vom 2. September bis 3. Oktober eine Auswahl ihrer Arbeiten und werden damit wieder zahllose kunstinteressierte Besucher aus dem In- und Ausland an den Niederrhein locken.

Was einst als kleine Privatinitiative der Eheleute Angelika Petri und Frank Merks auf dem ehemaligen Gelände der Kapellener Dujardin-Fabrik seinen Anfang genommen hat, ist inzwischen zu einem großen Kunstereignis herangewachsen, in das jetzt bereits zum zehnten Mal auch das Kulturbüro der Stadt involviert ist.

Unter der Regie seiner Leiterin Beatrix Wirbelauer wurde die Kulturinsel Nepix Kull im Moerser Schlosspark 2008 erstmals mit einer ungewöhnlichen Kunstinstallation namens "Nepix Laundromat" zu einem weiteren Präsentationsort der alljährlichen Seewerk-Ausstellung. Und so ist es geblieben.

Nach so bekannten Künstlern wie Anatol Herzfeld und Günter Stangelmayer - um nur zwei zu nennen - wird in diesem Jahr dort die niederländische Künstlerin Dini Thomsen eine Kunstinstallation mit dem Namen "Behausungen" zeigen. Das aus 13, gut vier Meter hohen, hölzernen Stelzenhütten bestehende Kunstwerk thematisiert das elementare Urbedürfnis des Menschen nach einem geschützten Rückzugsort. Eine angesichts der augenblicklichen Flüchtlingssituation hoch aktuelle künstlerische Botschaft. Gleichzeitig zeigt sie in der parallel dazu stattfindenden Ausstellung im Kapellener Seewerk sowohl eine kleinere Version ihrer Stelzenbauten als auch eine Auswahl ihres malerischen Schaffens, das in diesem Fall jedoch nur einen Teil der dort gezeigten anderen Kunstwerke darstellt.

So ist dort unter anderem in gleich zwei Räumen der polnische Maler und Illustrator Andrzej Swierczynki mit originell illustrierten Telefonbüchern und großformatigen, zeichnerisch betonten und mit Schriftelementen angereicherten Bildern zu den Themen "Mensch" und "Alltag" zu sehen.

Wenige Schritte weiter teilen sich dann die junge Düsseldorfer Malerin Nadja Nafe und die ebenfalls in Düsseldorf heimische Objektkünstlerin Czaja Braatz einen Ausstellungsraum, wobei sich die großformatigen, "den Raum als etwas Flüchtiges" darstellenden Bilder von Nadja Nafe die aus naturfarbenen Stofffetzen bestehenden Symbole menschlicher "Häutungen" von Czaja Braatz thematisch und optisch wunderbar ergänzen.

Daneben werden in der diesjährigen Seewerk-Ausstellung natürlich auch auf dem Außengelände wieder ein paar künstlerische Höhepunkte präsentiert. So sind dort neben Skulpturen von Anatol Herzfeld unter anderem Werke von Rose-Marie Nöcker vertreten. Ihre unter dem Dach eines hochstelzigen Baumhauses am See aufgehängten Skulpturen erinnern auf den ersten Blick an pelzige Tierfelle, sind aber in Wirklichkeit aus Leinenstoff, auf den die Künstlerin Weizensamen ausgesät und später in verschiedenen Wachstumsphasen hat trocken lassen.

"Meine ganze Arbeit ist dem Prozess des Wachsens gewidmet", erklärte sie bei einem Rundgang mit Angelika Petri, Frank Merks, Beatrix Wirbelauer und dem Moerser Kulturdezernenten Wolfgang Thoenes durch die zum größten Teil bereits aufgebaute diesjährige Seewerk-Ausstellung, für die auch diesmal ein großer Teil der in dem ehemaligen Dujardin-Bau heimischen Firmen bereitwillig ihre Räume zur Verfügung gestellt haben.

Die "Seewerk-Ausstellung" wird am 2. September um 14 Uhr an der Kulturinsel "Nepix Kull" im Moerser Schlosspark (Anfahrt über die Gartenstraße) eröffnet. Anschließend besteht die Möglichkeit, sich mit einem Shuttle-Service zu der um 15 Uhr stattfindenden Eröffnung der eigentlichen Werkschau zum Seewerkgelände in Moers-Kapellen, Silberseeweg 1a, hin und wieder zurück bringen zu lassen. Die Ausstellung dort kann bis zum 3. Oktober jeweils samstags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 14 bis 17 Uhr oder auf telefonische Anfrage unter 02841886879 besichtigt werden.

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