Moers Kunst schafft am Wochenende Frieden im Bollwerk 107

Moers · Interkulturelles Sommerfest bietet Musik- und Kunstprojekte sowie Konzerte für die ganze Familie.

"Eine Welt, eine Gemeinschaft. [...] Und unsere Sprache ist die Musik." Das ist das Motto der fünfköpfigen Moerser Alternativeband Brave New World, die am Sonntag beim interkulturellen Sommerfest "Frieden ist eine Kunst" im Bollwerk 107 auftreten wird. Passender zur Veranstaltung könnte ihre Einstellung kaum sein: "Es wird ein Sommerfest, das die Kulturen vereint", sagt Kulturreferent Gregor Polzin vom Bollwerk 107. "Wir möchten mit Kunst und Musik die Menschen verschiedener Herkunft zusammenbringen."

Den Anstoß zu "Frieden ist eine Kunst" gab Joachim Klein, Vater eines Bollwerk-Mitarbeiters. Beim Plattenflohmarkt im März verkaufte er Vinyl-Raritäten, um das Geld in ein Flüchtlingsprojekt zu investieren. 1200 Euro hat er eingenommen. "Wir haben überlegt, wie wir das Geld am sinnvollsten einsetzen könnten. Kein reines Flüchtlingsprojekt, haben wir uns gedacht, das würde nicht zur Integration beitragen. Die Flüchtlinge würden unter sich bleiben", erklärt Polzin.

So entschied sich das Bollwerk-Team für ein interkulturelles Sommerfest mit Graffiti-, Trommel- und Zeichenworkshops, Auftritten von Brave New World, der syrischen Band Heimatlos und sportlichen Aktionen wie Crossboccia und einem Kubb-Turnier. Besucher können an einer Lichtinstallation für das Comedy-Arts-Festival mitbauen. Jeder ist willkommen. Kinder erwartet eine Hüpfburg.

Für die Feier wird das Gelände des Bollwerks 107 vollständig genutzt: die Feierhalle mit Bühne für den Auftritt von Heimatlos, die Kneipe für das Akustik-Konzert von Brave New World und die Terrasse für ein sommerliches Barbecue. Einige Teile des Kulturzentrums werden mit den Besuchern des Sommerfestes neu gestaltet: "Die Teilnehmer des Graffiti-Workshops bekommen die Aufgabe, die langweiligen, weißen Schallschutzschleusen bunt zu besprühen. Mal schauen, was dabei herauskommt", sagt Polzin.

Für das Fest erhofft sich Polzin, dass einige Besucher von der Kirmes später zum Bollwerk kommen. "Wir erleben häufig, dass die Menschen zufällig vorbeischauen und dann gern wiederkommen. Auch Flüchtlinge", erzählt Polzin. Zwei kämen regelmäßig zum Dart- oder Billardspielen in die Kneipe. "Einer von ihnen spricht inzwischen schon ziemlich gut Deutsch. Beim Dartspielen ist er mit anderen Besuchern schnell ins Gespräch gekommen und hat seine Sprachkenntnisse verbessert", erzählt der Kulturreferent mit einem Lächeln.

Das Sommerfest "Frieden ist eine Kunst" beginnt am Sonntag um 13 Uhr. Der Eintritt ist frei.

(RP)
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