Die Auseinandersetzung mit der Kunst bedeutet für Gabi Maurus Entspannung und zugleich Experiment. Zufallseffekte beflügeln ihre Fantasie. "Mir macht es sehr viel Spaß, und die Kunst ist ein Ausgleich zu meinem Beruf in der ambulanten Pflege", erklärt die 55-Jährige. Schon beim Betrachten ihrer Bilder stellt sich heraus, dass zu den Arbeitsutensilien von Gabi Maurus nicht der Pinsel gehört. "Ich arbeite mit dem Bügeleisen", erklärt sie lachend. Ein altes Bügeleisen, das sie auf dem Trödelmarkt erstand, ist sozusagen ihr Pinsel.

"Ich bügele meine Bilder", erklärt sie. Zu ihren Arbeitsmaterialien gehören einfache Wachsmalfarben, die sie dann farblich arrangiert und mit dem Bügeleisen erhitzt. Der jeweilige Effekt auf dem neutralen Maluntergrund wird mit Spannung erwartet. "Ich habe früher mit Kohle gemalt wie auch an Aquarellen gearbeitet", erzählt sie, aber die Enkaustic-Technik, so die Fachbezeichnung dieser uralten Maltechnik aus der Antike, gefällt ihr am besten.

Das Awo-Seniorenzentrum organisiert fortlaufend Ausstellungen, wie Heinz Packlin vom Sozialdienst erzählt. 2014 ist bereits ausgebucht. Renate Brings-Otremba hat die Fäden in der Hand und organisiert die Begegnung mit Künstlern, "auf die sich auch unsere Bewohner sehr freuen. Die Vernissage ist Ort des Austausches, der Gespräche und der Musik", beschreibt Packlin die Atmosphäre der Ausstellungseröffnungen in Schwafheim. Für Gabi Maurus spielte Kollege Zufall mit. Ihre Mutter lebt im Awo-Seniorenzentrum. Bis Ende März können Besucher die gebügelten Arbeiten ansehen.