Moers Künstler gestaltet Bethanien-Eingang

Moers · Horst Kordes, ein Schüler des berühmten Malers Friedensreich Hundertwasser, verziert in diesen Tagen die Eingangshalle des Bethanien-Krankenhauses. Mitte kommender Woche stellt der Künstler seine Arbeiten fertig.

 Der Künstler Horst Kordes vor seinem Kunstwerk in der Eingangshalle des Krankenhauses.

Der Künstler Horst Kordes vor seinem Kunstwerk in der Eingangshalle des Krankenhauses.

Foto: privat

Offen, großzügig, hell - wenn nicht gar lichtdurchflutet. So könnte man das Ergebnis der Umbauten im Eingangsbereich des Moerser Bethanienkrankenhauses beschreiben. Obwohl die Bauarbeiten schon seit einem Jahr abgeschlossen sind, hat ein Gerüst die Zeit bis heute überdauert. Sein Zweck ist aber rein künstlerischer Natur.

Horst Kordes ist ein künstlerischer Alleskönner - er malt, ist Bildhauer, Innen,- und Außenarchitekt. So war er prädestiniert für die Aufgabe, die große weiße Wand mit "etwas Künstlerischem" zu verzieren, nachdem das Krankenhaus sich gegen einen Videobildschirm, mit n-tv als Dauerprogramm, entschieden hatte. "Wir wollten etwas Ruhiges, immerhin sind wir hier im Krankenhaus, nicht auf dem Flughafen", sagt Dirk Ruder, Pressesprecher des Bethanien. Krankenhaus und Künstler wurden letztendlich vom Zufall zusammengeführt. Der passionierte Raucher Kordes ließ sich im Rahmen einer allgemeinen Lungenuntersuchung im Bethanien von Chefarzt Dr. Thomas Voßhaar untersuchen. Der gesundheitliche Zustand der Lunge erregte weiter keine Aufmerksamkeit, wohl aber die Profession des Patienten. Nachdem der Künstler seine Werke dem Krankenhaus-Team präsentiert hatte, wurde Kordes einstimmig für die Gestaltung des Eingangsbereiches engagiert.

Gerade das etwa zwei mal drei Meter große Wandgemälde, vom Eingang aus auf der linken Seite der Empfangshalle, zieht die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich. Das Besondere des Gemäldes ist, dass es direkt auf die Wand aufgetragen wird. So müsse man die nächsten zehn bis 15 Jahre mit dem Gemälde planen, da es sich nicht einfach abhängen lässt, so Ruder.

Besonderes an Kordes' Kunst zu finden ist nicht schwer. Der Maler, der einen Teil seines Ruhmes den Lehrjahren bei dem renommierten Künstler Friedensreich Hundertwasser verdankt, lässt sich bei seinen Werken vom Fantastischen inspirieren. Namen gibt er seinen Kunstwerken ungern. Auf die Frage, wie er das Bild nennen möchte, ringt er nach Worten - sein Thema für das Wandgemälde wäre im Großen und Ganzen der "Garten Eden" gewesen. Am Liebsten wäre es dem Künstler, der Betrachter versuche selbst, dem Bild einen Namen zu geben. Bunt und mit vielen plastischen Applikationen versehen, sollte es dem Betrachter nicht schwerfallen einen geeigneten Namen zu finden. Kordes ist es wichtig, dass die Menschen versuchen, das Kind in sich zu bewahren. Mit seinen Werken beabsichtigt er, den Betrachtenden zum Träumen anzuregen, um dem Alltag für einen Moment zu entfliehen.

Neben dem Wandbild hat Kordes noch drei weitere, genauso bunte und verspielte Werke für das Krankenhaus angefertigt.

Mitte kommender Woche möchte der Künstler sein Wandbild fertigstellen. Zu diesem Anlass präsentiert der Künstler auch andere Werke und steht für eine Signierstunde bereit.

(RP)
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