Moers Krimifestival kooperiert erstmals mit Schulen

Moers · Laura hat es gerne gelesen – obwohl es ja Schullektüre war. Daniela will es jetzt lesen, weil Laura es wärmstens empfohlen hat, und Ali findet es genauso wie Alessandra richtig gut. Was war am Freitag los mit der Jugend, die ja sonst als lesefaul und desinteressiert gilt?

Laura hat es gerne gelesen — obwohl es ja Schullektüre war. Daniela will es jetzt lesen, weil Laura es wärmstens empfohlen hat, und Ali findet es genauso wie Alessandra richtig gut. Was war am Freitag los mit der Jugend, die ja sonst als lesefaul und desinteressiert gilt?

Große Teile des Publikums bei der Lesung im Rahmen des Krimifestivals waren jung. Im Unterricht hatten die Schüler der Jahrgangsstufe 11 der Hermann-Runge-Gesamtschule das Buch des Abends, "Der 13. Brief" von Lucie Flebbe, gelesen. Im Mittelpunkt des Romans steht Lila. Sie ist anders. Sie sitzt im Zug und beschreibt dem Leser, welches Leben sich ihre Eltern für sie vorstellen: Jura studieren in Bielefeld, später mal erfolgreich sein und hellrosafarbene Kostümchen tragen. Lila will das nicht.

Sie steigt nicht in Bielefeld aus, um das bezugsfertige Appartement anzusteuern, sondern fährt weiter. Landet stattdessen in Bochum, einer ihr unbekannten Stadt, und findet nach einiger Überzeugungsarbeit Unterschlupf bei Privatdetektiv Danner. Das war es in etwa, was die Autorin Lucie Flebbe aus ihrem Roman "Der 13. Brief"im ersten Teil der Lesung vortrug. Die Idee zur Kooperation zwischen Krimifestival und Gesamtschule hatte Gabriele Esser. Sie nahm den Kontakt mit der Schule auf und sprach mit Birgit Kunzner, der Deutschlehrerin. Die Moerser Gesellschaft spendete einen Klassensatz der Bücher. Zwischen zwei Pflichtthemen wurde das Buch im Unterricht gelesen. In der Mensa wurden Stellwände mit Plakaten zum Buch aufgestellt. Die Schüler setzten sich mit den doch sehr ernsten Themen des Buches auseinander.

(RP)
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