Kamp-Lintfort Kreuzzug endet vor dem Landtag
Kamp-Lintfort · Das schwarze Kreuz ist in Düsseldorf angekommen. Lutz Malonek, Sprecher der IG "Endlager Mensch", zieht ein positives Fazit der Protestwoche: "Wir haben unsere Kritik an die Mülldeponie in die Städte hineingetragen."
Nach Stationen in Rheinberg, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Moers endete der Kreuzzug der IG "Endlager Mensch" am Samstag vor dem Düsseldorfer Landtag. Zuvor hatten die rund 45 Teilnehmer einen Zwischenstopp in Meerbusch-Osterrath, dem Wohnort der Deponie-Betreiber am Eyller Berg, eingelegt. "Wir wurden dort bereits von der Polizei erwartet", berichtete Lutz Malonek, Sprecher der Interessengemeinschaft Endlager Mensch. Die Demonstration sei angekündigt gewesen.
"Wir durften allerdings nicht vor der Haustür der Betreiber demonstrieren, kamen aber mit den Anwohnern ins Gespräch und sind auf viel Verständnis gestoßen." Eine Stunde später setzten die Demonstranten ihre Fahrt nach Düsseldorf fort. Die Teilnehmer durften das Kreuz zwar nicht auf der Wiese vor dem Landtag stehenlassen, dennoch zieht Malonek ein positives Fazit: "Wir haben noch in dieser Woche ein Gespräch im Umweltministerium – entweder mit Minister Johannes Remmel oder mit seinem Staatssekretär.
" Gespannt ist Lutz Malonek auf die Reaktion im Umweltministerium, wenn die Interessengemeinschaft ihre in Auftrag gegebenen Messergebnisse vorlegt. Sie hatte einen Umweltmediziner aus Lüdenscheid mit den Untersuchungen beauftragt. Die im Monat Februar am Eyller Berg durchgeführten Schneeproben hätten "ein haarsträubendes Ergebnis ans Tageslicht" gebracht. Die Proben seien an öffentlichen Flächen der Eyller Bergstraße und Eyller Straße bis hin zu den Ortseinfahrten Rayen und Kamp-Lintfort genommen worden.
Diese Ergebnisse würden eine drei- bis achtfache Erhöhung von Blei- und Aluminium der maximal gesetzlich verbindlichen Grenzwerte um diesen Berg herum aufweisen. Die Ergebnisse seien in Bremen ausgewertet worden: "Wir vertrauen dem Landesumweltamt nicht mehr", sagt Lutz Malonek.
