Nachbarkreis als Vorbild Kreis Kleve: Mitfahrbörse zum Impfzentrum

Niederrhein · Die über 80 Jahre alten Personen, die in der eigenen Wohnung leben und nicht mobil sind, ins Impfzentrum an der Niederrheinhalle in Wesel zu bringen, stellt eine logistische Herausforderung dar. Der Kreis Kleve könnte den politisch Verantwortlichen in der Weseler Behörde als Blaupause zur Lösung des Problems dienen.

 Impfzentrum in der Weseler Niederrheinhalle.

Impfzentrum in der Weseler Niederrheinhalle.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Laut Verwaltung leben im Kreis Wesel aktuell rund 35.767 Menschen, die das 80. Lebensjahr in diesem Jahr vollenden werden, zu Hause, also: nicht in einer Pflegeeinrichtung. Fest steht auch: Solange es kein zweites, linksrheinisches Impfzentrum gibt, werden die Impfungen dieser Personengruppe ausschließlich im Impfzentrum an der Weseler Niederrheinhalle stattfinden müssen – die Mobilität der Impflinge vorausgesetzt.

„Personen über 80, die das Impfzentrum nicht besuchen können und zu Hause geimpft werden möchten, müssen leider warten, bis ein zum Transport besser geeigneter Impfstoff zur Verfügung steht“, stellt eine Sprecherin des Kreises auf Anfrage klar. Der aktuell zur Verfügung stehende Impfstoff sei in der Handhabung kompliziert und könne nicht von Haus zu Haus transportiert werden. Es müsse also abgewartet werden, bis Impfstoffe zugelassen seien, die auch durch das Hausarztsystem genutzt werden können.

Im Kreis Kleve sind unterdessen bereits Transportangebote für Ü80-Jährige geplant, die nicht selbstständig mobil sind. Gemeinsam mit den Bürgermeistern habe man sich darauf verständigt, den Impfwilligen ab 80 Jahren bei Bedarf – wenn also das persönliche Umfeld kein Hilfsangebot machen kann – ein individuelles Beförderungsangebot in Form einer so genannten „Mitfahrbörse“ zu machen, teilte Landrätin Silke Gorißen am Donnerstag mit. Die Städte und Gemeinden sollen kurzfristig Börsen mit ehrenamtlichen Fahrern organisieren. Im Kreis Wesel, heißt es, werde das Thema „Transport zum Impfzentrum“ in der nächsten Krisenstabssitzung behandelt.

(juha)
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