Moers Krankenhaus bei „Hart aber fair“ angeprangert

Moers · Als Branko Vranjes hörte, dass einige Tage später katastrophale Zustände in Krankenhäusern Thema bei "Hart aber fair" sein sollten, griff er spontan zum Telefon. Er könnte da auch noch einige Informationen beisteuern, bot der 47-Jährige aus Moers der Redaktion von Frank Plasberg an. Und die bestellte Vranjes sofort zu sich nach Düsseldorf. Gleich am nächsten Tag wurde gedreht, und somit war Vranjes Kranken(-haus)-Geschichte tatsächlich noch in der entsprechenden "Hart aber fair"-Sendung zu sehen.

 Frank Plasberg feierte eine souveräne Premiere im Ersten.

Frank Plasberg feierte eine souveräne Premiere im Ersten.

Foto: AP, AP

Als Einspielfilm wurde gezeigt, wie der Mann aus Moers Fotos von seinem letzten Aufenthalt im St.-Josef-Krankenhaus Bochum zeigte. Da hatten er und sein Zimmergenosse nämlich so einiges auszusetzen: Die kranken Männer hätten teilweise sehr lange auf das Pflegepersonal warten müssen, die Sauberkeit lasse zu wünschen übrig, die Notausgänge seien zum Teil mit Kisten voll gestopft gewesen — "und unsere Betten waren an 220-Volt-Strom angeschlossen", berichtet Vranjes in dem Film, der in der "Hart aber fair"-Sendung zwischen den Gesprächen in der Talkrunde eingespielt wurde.

Das Kamerateam begleitete Branko Vranjes zudem noch einmal bis nach Bochum. Doch das Krankenhaus gab keine Stellungnahme vor der Kamera. Sein früherer Zimmergenosse war in ein Essener Krankenhaus umgezogen. Dort besuchten ihn Vranjes und WDR-Team. "Meine Beschwerden über die Zustände in dem Krankenhaus habe ich jetzt an den Landtag weitergeleitet", sagt der 47-Jährige, der seit 1990 schwer behindert ist, anKrücken läuft und sich immer wieder Operationen unterziehen lassen muss. "Ich kenne das Bochumer Krankenhaus seit 1993, aber das war jetzt die Höhe!"

(RP)
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