Konzert in Moers Sieben Stunden Tango für Europa

Moers · Zwei Wochen vor der Europawahl setzt der Moerser Kulturmacher Konrad Göke gemeinsam mit der Volksbank Niederrhein und der Enni ein musikalisches Zeichen für die EU.

 Die gebürtige Schweizerin Marlène Clément spielt im Tango-Ensemble „Faux pas“ Akkordeon und Bandoneon.

Die gebürtige Schweizerin Marlène Clément spielt im Tango-Ensemble „Faux pas“ Akkordeon und Bandoneon.

Foto: Veranstalter

Die Europäische Union steht für Frieden, Freiheit, Wohlstand und einen weltoffenen Lebensstil. Und sie braucht Werbung, denn immer mehr Menschen vergessen das oder wollen es nicht wahrhaben. Konrad Göke wirbt für die EU, und zwar, wie es bei einem Kulturschaffenden naheliegt, mit Kultur. Der Regisseur, Autor und Produzent organisiert ein Konzert, bei dem vier Ensembles insgesamt sieben Stunden lang Musik machen. Das Event heißt „Europa Leben – Sieben Stunden Tango und Akkordeon“ und ist zwei Wochen vor der Europawahl, am Samstag, 4. Mai, im Hanns-Dieter-Hüsch-Bildungszentrum zu erleben.

Das Europa von gestern hat Konrad Göke noch sehr bewusst miterlebt. „Ich kann mich gut daran erinnern, wie man bei der Einreise nach Frankreich vor der Zollschranke stand“, sagte er am Dienstag vor Pressevertretern. Umso mehr weiß der vielgereiste Moerser offene Grenzen zu schätzen.

 Les Ricochets mit dem Akkordeonisten Vincenzo Carduccio und der Sängerin Noémi Schröder.

Les Ricochets mit dem Akkordeonisten Vincenzo Carduccio und der Sängerin Noémi Schröder.

Foto: Veranstalter

Ähnlich geht es Herbert Hornung, Pressesprecher der Enni, von dem das Motto „Europa leben“ stammt. Die Enni greift Göke als Geldgeber ebenso unter die Arme wie die Volksbank Niederrhein. „Ohne die beiden Unternehmen wäre ein solches Konzert nicht denkbar“, unterstrich Göke. Zusammen mit Volksbank und Enni sorgt er seit vier Jahren bereits für ein Neujahrskonzert in Moers, mit großem Erfolg. „Die Menschen haben gezeigt, dass so etwas in Moers gefehlt hat“, sagte Hornung. Ähnliche Resonanz erhofft er sich von „Europa leben“.

 Sie werben für das Europa-Konzert: (von links) Stephanie Rieck (Volksbank), Herbert Hornung (Enni), Akkordonist Fritz Schloß, Stella-Louise Göke, Klarinettist Robert Beck, Konrad Göke, Beate Schieren-Ohl (VHS), Eva Marxen (Kulturbüro der Stadt).

Sie werben für das Europa-Konzert: (von links) Stephanie Rieck (Volksbank), Herbert Hornung (Enni), Akkordonist Fritz Schloß, Stella-Louise Göke, Klarinettist Robert Beck, Konrad Göke, Beate Schieren-Ohl (VHS), Eva Marxen (Kulturbüro der Stadt).

Foto: Josef Pogorzalek

Die Kombination von Tango und Akkordeon mag als Leitmotiv eines Europakonzerts überraschen. Aber was soll’s. Der aus Südamerika stammende Tango sei mittlerweile fest in Europa verwurzelt, sagte der Organisator. So sei er die „Nationalmusik“ der Finnen. Und das Akkordeon? Nun, der Krefelder Heinrich Band habe das „Klavier des kleinen Mannes“ im 19. Jahrhundert am Niederrhein salonfähig gemacht. Derselbe Heinrich Band, der das Bandoneon erfand, ohne das der argentinischen Tango undenkbar ist.

Für Europa stehen auf jeden Fall die eingeladenen Musiker, die bereits in vielen Ländern beklatscht wurden. Wie der international gefeierte österreichische Akkordeonist Marko Kassl, zu dessen Ensemble „Fire, Rain & Espresso“ auch die Sängerin Stella-Louise Göke gehört.

Neben Tango werden sie Stücke verschiedenster Provenienz, aus Spanien, Italien, Frankreich spielen. Auch alte deutsche Schlager wie „Der Mond von Wanne Eickel“ haben sie drauf. „Das ist das schöne an Musik: Es gibt keine Grenzen“, sagte die Sängerin. Auch für das Publikum im Hanns-Dieter-Hüsch-Bildungzentrum werde es „keine Grenzen geben“, sagte Herbert Hornung.

Dank der vielen Sponsoren ist der Eintritt an dem Abend frei, jeder kann nach Belieben kommen und gehen. Musiziert wird in drei Blöcken: von 15.30 bis 17.30, von 18 bis 20 und von 20.30 bis 22 Uhr. Stärken können sich die Besucher mit Speisen und Getränken, die auf dem Vorplatz des Bildungszentrums angeboten werden.

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