Comedy Salon in Moers Kölsche Gentlemen Night im Bollwerk

Moers · Alle vier Comedians des Comedy Salons kamen aus der Domstadt. Sie hatte im Moerser mit Exotik und Trivialität die Lacher auf ihrer Seite.

 Heinz Gröning, ein aus dem niederrheinischen Emmerich zugewanderter kölscher Jung, moderierte den Comedy Salon im Bollwerk.

Heinz Gröning, ein aus dem niederrheinischen Emmerich zugewanderter kölscher Jung, moderierte den Comedy Salon im Bollwerk.

Foto: Arnulf Stoffel (ast)

Mit Blick auf den nächsten Enni Comedy Salon sagte Moderator Heinz Gröning: „Heute ist eine Gentlemen Night. Wir Männer stehen zu unserem Geschlecht.“ Während am 5. Juni drei weibliche Comedians und eine Moderatorin auf die Bühne des Bollwerks kommen, waren es am Mittwoch drei männliche und ein Moderator. Sie verband nicht nur ihr Geschlecht, sondern auch ihre Herkunft. Alle vier sind Kölner, die oft zu Gast in den Comedyshows im Fernsehen sind, der Moderator allerdings ein „Immi“, da er im niederrheinischen Emmerich aufgewachsen ist.

Er habe Medizin studiert, um Kinderarzt zu werden, erläutert Gröning, wie er vor über drei Jahrzehnten in die Domstadt kam. „Ich liebe Kinder“, witzelt er in seiner Moderation. „Wenn ich Kinder anders lieben würde, hätte ich Theologie studiert und wäre Priester geworden.“ So hat er gleich die Lacher der 200 Comedyfans auf seiner Seite, genauso als er seine Zeit als Arzt im Praktikum in der Pathologie mit seiner Reise auf einem Kreuzfahrtschiff vergleicht: „Ich finde es gut, wenn das Leben noch da ist – noch.“

Der ungekrönte König der Sprachakrobatik, wie er manchmal tituliert wird, hat seine Gitarre mitgebracht, um als Moderator mehrfach Lieder anzustimmen, bei denen die Comedyfans die Refrains mitsingen: „Steht auf, wenn ihr Deutsch versteht und zum Lachen nicht in den Keller geht.“

Zum Lachen geht auch nicht Illyoung Kim in den Keller, sondern auf die Bühne. „Koreaner glauben nicht, dass deutsche Kartoffeln so lachen“, erzählt der Kölner mit südkoreanischen Wurzeln, während er ein Selfie mit den Zuschauern im Hintergrund schießt. Scharf gewürzt ist sein Programm. Oft spielt er mit Klischees, beispielsweise dem, Südostasiaten würde es am Enzym Alkoholdehydrogenase fehlen. Deshalb würden sie keine alkoholischen Getränke vertragen. Das könne er nicht von sich sagen. Er sei erst nach vier Mon Cherries beschwipst.

Tobi Freudenthal taucht in seinen beiden Einlagen unter anderem in die Tierwelt ein. Er berichtet von den Wombats, deren Kot würfelförmig sei. Er erläutert, wie nützlich diese australischen Säugetiere seien, zum Beispiel, wenn man gerade in Kneipen würfle und ein Würfel verloren gegangen sei. Er blickt auf die Eisbären, die zu 80 Prozent linkshändig seien. „Ich frage mich, wie man das festgestellt hat“, will der Comedian wissen. „Hat man ihnen Bällen zugeworfen und gezählt, wie sie fangen?“

Keirut Wenzel macht sich Gedanken, warum sich Zweidrittel der Deutschen nach dem Urinieren nicht die Hände waschen würden. Wahrscheinlich liege es an der Flüssigseife, die nicht nach Wurst, Bier oder Motorenöl rieche, weil sie dann genutzt würde. Er, der einmal Biologie studierte, schaut auf die Entwicklung der letzten Jahre, in denen i-Phones auf den Toiletten die Zeitungen ersetzten. Entsprechend hygienisch seien deren Bildschirme. Er kombiniert Exotik und Trivialität, wie die anderen drei Comedians am Mittwochabend.

Das kam bei den Comedy-Fans an, die immer wieder Szenenapplaus gaben und kräftig lachten.

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