Von 150 Jahren Steinkohlenbergbau am linken Niederrhein, von der Halle Adolfinum, die ab März nicht mehr für Großveranstaltungen zugelassen ist — und von einem Konzerterlebnis, das im nächsten Jahr so nicht mehr möglich sein wird, wenn die Unterstützung des RAG-Konzerns kleiner ausfällt. Bei so viel Abschieden klang Wehmut mit, als am Ende des Herbstkonzertes 1100 Zuhörer zu Mitsängern wurden, um alle Strophen des Steigerliedes "Glückauf, Glückauf, der Steiger kommt" zu intonieren.

Trotz der Wehmut überwog die Fröhlichkeit. Das lag an Moderator Gisbert Baltes, bekannt aus dem WDR-Radio, und an der Musikauswahl. Im ersten Teil waren es vor allem Bergmannslieder, die vom Knappenchor Rheinland, vom Werkschor Niederberg, vom Knappengesangsverein "Friedrich Heinrich", Concordia Lohberg, Knappenchor Homberg und vom Ruhrkohle Chor vorgetragen wurde. Unterbrochen wurden die Auftritte von Interviews mit Peter Noruschat, Vorsitzender des Knappenchores Rheinland und einstiger Personaldirektor des Bergwerkes "Friedrich Heinrich", Norbert Ballhaus, Moerser Bürgermeister und ehemaliger Markscheider des Bergwerkes, sowie Friedhelm Vogt, Betriebsratsvorsitzender des Bergwerkes West.

Der zweiten Teil des Konzertes gehörte der Bergkapelle der RAG an der Saar, einem hervorragenden Blasorchester mit Big-Band-Sound.