Sonnengelb leuchtet das große Zelt des Zirkus „Lollipop“ auf der Wiese hinter der Christ-König-Grundschule. Dort haben 30 Kinder eine Woche lang echte Zirkusluft geschnuppert und mit viel Spaß trainiert. Am Samstag war es so weit: Akrobaten, Seiltänzer und Paradiesvögel durften ihr Können vor Eltern, Großeltern und anderen Gästen zeigen. Und die waren wirklich überrascht, so viel hatte der Nachwuchs in kurzer Zeit gelernt. Durch den roten Vorhang stolzierten mutig kleine Feuerschlucker, die sich auch nicht scheuten, auf ein echtes Nagelbrett zu steigen. Fünf Zauberer ließen bunte Tücher und sogar Kinder verschwinden. Jongleure hielten geschickt Ringe, Bälle und Teller in der Luft. Andere zeigten in kleinen Glitzerkostümen auf dem Boden und auch auf dem Trapez unter der Zirkuskuppel ihre akrobatischen Kunststückchen. Gewagte Sprünge hatten die Trampolinis eingeübt, elf Kinder in rotem Fußballtrikot, von denen einige sogar den Salto über einen Feuerstab wagten. Für Lacher sorgten die Clowns Banane und Zitrone. Immer mit dabei die Zirkusinhaber, damit sich keiner verletzt. Nein, die vier Trainer des Lollipop-Teams dressieren keine Tiere, sondern Kinder und zeigen ihnen in wenigen Tagen, was echte Körperbeherrschung ist. Seit neun Jahren zieht Chefin Jacqueline Ortmann mit ihrer Familie durchs Land und gastiert an Schulen. „Meist machen etwa 70 Kinder mit, in Rheurdt waren nur 30 dabei“, erklärt sie. Darum musste sich jedes Kind zwei Rollen aussuchen, in die es schlüpfen wollte. Das Konzept dahinter: Als erstes steht der Spaß im Vordergrund, jedes Kind ist mit so viel Energie beim Training der einzelnen Kunststücke, dass es gar nicht mitbekommt, wie viel es eigentlich lernt.