Klangkino vereint im Moerser Atlantic Musik mit Bildern. Der mit der Musik tanzt

Moers · Klangkino verbindet am Samstagvormittag Musik mit spontanen Bildern. „Parking Lot Flowers“ und „Petty Things“ spielen eigene Kompositionen.

 Pia Axmacher (l.) und Annika Demmer zeichneten auf ihren Tablets, was live zur Musik auf die Kinoleinwand projiziert wurde.

Pia Axmacher (l.) und Annika Demmer zeichneten auf ihren Tablets, was live zur Musik auf die Kinoleinwand projiziert wurde.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Unter dem Motto „Klang-Kino“ fand am Samstagvormittag im Atlantic-Kinocenter ein Live-Konzert statt, das von Mitarbeitern des „Rock-It!-Festival“, der „Klangmulde“ und des „Bollwerk 107“ organisiert worden war. In der Moerser Innenstadt verteilten sie bis kurz vor Konzertbeginn zahlreiche Flyer, um kurzentschlossene Musikfreunde zum Konzertbesuch zu bewegen. Knapp 30 Besucher nahmen auf den roten Sesseln im großen Kinosaal Platz, um sich die Musik des Duos „Parking Lot Flowers“ und der Band „Petty Things“ anzuhören.

Der Saal im „Atlantic-Kinocenter“ erwies sich für das vergleichsweise kleine und intime Live-Konzert als idealer Spielort. Eröffnet wurde das Konzert mit dem Auftritt des Duos „Parking Lot Flowers“, das aus den beiden Musikern Claudia Schlutius und Dominik Flüchter besteht. Während Dominik Flüchter in Moers geboren und aufgewachsen ist, kommt Claudia Schlutius ursprünglich aus Konstanz. Kennengelernt haben sich die beiden in Köln, wo sie gemeinsam studieren. Das Duo, das in seiner Musik Einflüsse aus den musikalischen Stilrichtungen Pop, Alternative, Indie und Soul miteinander verbindet, gibt es erst seit Jahresbeginn.

Dennoch präsentierten „Parking Lot Flowers“ zahlreiche eigene Lieder, bei denen der zweistimmige Gesang durch Akustikgitarre und Keyboard begleitet wurde. Bei Songs wie „Foolish Heart“, „Choice“, „You never listen to the music anyways“ oder „Of giants and friends“ handelt es sich zumeist um sanfte und gefühlvolle Songs, bei denen es den beiden Musikern durchweg gelang, mit relativ überschaubaren musikalischen Mitteln eine ruhige und melancholische Stimmung zu erzeugen, die allerdings wenig Raum für Abwechslung bot. Sängerin und Keyboarderin Claudia Schlutius sang überwiegend mit geschlossenen Augen und schien in der eigenen Musik ganz aufzugehen.

Der Sänger, die Gitarristen sowie der Schlagzeuger der Band „Petty Things“, die sich im Anschluss dem Publikum präsentierte, kommen aus den ostwestfälischen Städten Paderborn und Herford. Die vier Musiker spielten mit harten und trockenen Schlagzeug-Rhythmen, dichten Gitarren-Akkorden und leicht androgynem Gesang einige Lieder ihrer neuen EP. Bei Songs wie „Lost“, „Weak“, „Lovers or friends“, Unspoken words“ oder „Temptation“, zu dem es ebenfalls ein „Youtube“-Video gibt, ergab sich ein interessanter Kontrast zwischen dem wuchtigen Zusammenspiel der Instrumente und dem eher soften Gesang, der den Liedern mit seiner relativ hohen Stimmlage deutliche Pop-Einflüsse verlieh.

Allerdings konnte sich der Gesang, dem aufgrund der hohen Kopfstimme häufig das nötige Volumen fehlte, nur selten gegen die klangliche Übermacht der Instrumentalisten behaupten. Insbesondere das Schlagzeug war für den kleinen Spielort deutlich zu laut.

Den Konzertbesuchern wurden auch optische Reize geboten. So wurde die Musik von „Parking Lot Flowers“ und „Petty Things“ durchgängig von kleinen Skizzen begleitet, die die beiden Künstlerinnen Annika und Pia von „Lichtkunst Moers“ auf ihren i-Pads zeichneten und auf die Kinoleinwand projizierten. Neben Farben und geometrischen Formen waren kleine Zeichnungen von Blumen, Wolken, Sternen, Herzen, Käfern oder Libellen zu sehen. Als die Band „Petty Things“ sich mit dem Titel „Rain“ verabschiedete, waren auf der Leinwand dunkle Wolken und rote Regenschirme zu sehen.

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