Kamp-Lintfort Kisten voller Wünsche

Kamp-Lintfort · Und wovon träumst Du? Rund 430 Kamp-Lintforter Kinder zwischen fünf und acht Jahren geben darauf im Kamper Gewölbekeller in einer ungewöhnlichen Ausstellung aus "Traumkartons" ihre ganz persönliche Antwort.

Etwa 20 mal 20 mal 20 Zentimeter groß sind die Kartons und zeigen in ihrem Inneren die Träume der Kleinen wie in einer Miniatur-Bühnenkulisse. Mal ist das ein weißer Strand mit ausgeschnittenen Papierpalmen, Muscheln und Sand, mal ein exakt markiertes Fußballfeld mit einem einzelnen, winzigen Plastikspieler darauf. In anderen Kartons tummeln sich Minitiger und -affen in einem wilden Blätterdschungel, und manchmal wurden die Wände einfach nur mit schillernder Glitzerfarbe besprüht oder mit kleinen, wuscheligen, rosafarbenen Pompoms beklebt.

Einmal ein Superstar sein

Nicht alle Kartons erschließen dem Betrachter auf Anhieb die jeweils in ihnen dargestellten Träume, so wie die mit viel Goldlametta und einem Teddybären ausgestattete Traumkulisse der achtjährigen Azra. Mit dem üppig drapierten Goldlametta habe sie ausdrücken wollen, dass sie mal ein großer Superstar werden möchte, der Teddybär sei nur gerade zufällig da und "so hübsch" gewesen, erklärte sie gestern bei der Eröffnungsfeier auf eine entsprechende Frage. Im Karton der gleichaltrigen Djoleila ist dagegen der gleiche Wunsch schon etwas deutlicher zu erkennen. Dort lächelt das Bild einer unbekannten Schönen von der Rückwand des Kartons und auf dem Boden davor räkelt sich eine kleine, langhaarige Puppe. Die noch bis einschließlich Sonntag, 8. Mai, im Gewölbekeller des Klosters Kamp gezeigten 430 Traumkartons sind in 16 von 19 Kindergärten und zwei Grundschulen im Rahmen der Sprach- und Leseförderungsaktion namens "Einfach traumhaft – fit für die Schule" des "Arbeitskreises Sprache" entstanden. Dazu gehörte neben einem Sprachförderungsprogramm in den beteiligten Kindergärten und diversen Vorleseveranstaltungen in der Stadtbücherei auch die Aktion "Kinder einer Stadt lesen ein Buch." Das war "Tims Traum, oder wie man ein Monster kitzeln kann" von Sibylle Hammer. Daher die Idee mit den Traumkartons, mit deren feierlicher Präsentation das Projekt jetzt seinen Abschluss gefunden hat. Die nächste Aktion des Arbeitskreises zur Leseförderung der Vorschulkinder und Erstklässler ist jedoch schon angedacht, wie die Sprach- und Lesetherapeutin und Koordinatorin des letzten Projektes, Angelika Schindler. verriet. "Da schwelt schon was, aber das muss noch genauer besprochen werden."

Arbeitskreis Sprache

Der "Arbeitskreis Sprache" existiert in seiner jetzigen Form seit dem Jahr 2007 und besteht aus einer Gruppe von fünf rührigen Erzieherinnen, Lehrerinnen und der Sprach- und Lesetherapeutin Angelika Schindler. Seine Projekte, meist in Kooperation mit der örtlichen Stadtbücherei durchgeführt, dienen der Leseförderung von Vor- und Grundschulkindern.

(RP)
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