Mit Reizgas besprüht und mit Gläsern beworfen Sechs verletzte Polizeibeamte nach Einsatz auf Moerser Kirmes

Moers · Nach einem Einsatz auf der Moerser Kirmes sind am Dienstag sechs Polizeibeamte verletzt worden. Es flogen Flaschen und Gläser. Ein Unbekannter versprühte Reizgas. Der Täter ist flüchtig.

 Die Moerser Kirmes ist eines der größten Volksfeste am Niederrhein.  RP-Foto: nop

Die Moerser Kirmes ist eines der größten Volksfeste am Niederrhein. RP-Foto: nop

Foto: Moers Marketing

Nach einem Einsatz auf der Moerser Kirmes sind am Dienstag sechs Polizeibeamte verletzt worden. Wie die Polizei mitteilt, kam es dort zunächst zu einer größeren Schlägerei zwischen mehreren Personen. Bei Eintreffen der Polizei flüchteten alle Beteiligten. Kurz darauf gab es dann eine weitere Auseinandersetzung.

Ein Unbekannter besprühte die einschreitenden Polizeibeamten beim Versuch, die Personen auseinanderzuhalten mit Reizgas. Gleichzeitig flogen Flaschen und Gläser gegen die Einsatzkräfte. Ein Beamter wurde durch einen Faustschlag verletzt. Ein 17 Jahre alter Mann aus Moers konnte daraufhin in Gewahrsam genommen werden. Einen 18 Jahre alten Moerser nahmen die Polizisten ebenfalls vorübergehend fest, weil er den Einsatz fortlaufend störte.

Insgesamt wurden durch den Einsatz sechs Polizeibeamte verletzt. Die Polizei leitete mehrere Strafverfahren, unter anderem wegen besonders schweren Landfriedensbruchs und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte ein.

Die Polizei sucht Zeugen, die Hinweise zur Tat geben oder sonstige sachdienliche Angaben machen können. Sie fragt, wer Angaben zu den geflüchteten Personen machen kann. Möglicherweise, heißt es, handelt es sich bei dem Tatverdächtigen, der die eingesetzten Beamten mit Reizgas besprühte um einen Beteiligten der ersten Auseinandersetzung.

Bereits am Montag hatte die Polizei im Kreis Wesel eine Bilanz des ersten Moerser Kirmeswochenendes vorgelegt. Dieser zufolge gab es mehrere leichte bis mittelschwere Gewaltdelikte.

Von außen erwecke das Einsatzprotokoll der Polizei vielleicht den Eindruck zunehmender Gewaltexzesse, tatsächlich handele es sich aber um ganz normales Kirmes-Geschehen auf Vor-Corona-Niveau, sagte ein Sprecher der Kreispolizei am Montag auf Anfrage der Redaktion. Pöbeleien und Schlägereien seien dort, wo viele Menschen gegebenenfalls unter Alkoholeinfluss aufeinanderträfen, an der Tagesordnung.

Unabhängig vom konkreten Einsatzgeschehen hat die Polizei in diesem Jahr erstmals erhöhte Präsenz auf dem Moerser Kirmesgelände gezeigt. Zwischen 15 und 20 Beamte waren ausschließlich für Streifengänge abgestellt.

Michael Birr, der als Stadtmarketingchef für die Organisation und damit für die Sicherheit auf dem Kirmesgelände verantwortlich ist, lobte die Zusammenarbeit zwischen Polizei und dem von ihm eingesetzten Sicherheitsdienst ausdrücklich. „Dass die Polizeipräsenz auf der Moerser Kirmes verstärkt wird, fordere ich seit Jahren“, sagte Birr.

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