Moers Kirmes in Gefahr

Moers · Klares Plädoyer vom Deutschen Schaustellerbund, der Arbeitsgemeinschaft der Schausteller des Ruhrgebietes und des Schaustellervereins Moers gegen eine Privatisierung des größten Volksfestes in der Grafenstadt.

Der Deutsche Schaustellerbund (DSB), die Arbeitgemeinschaft der Schausteller des Ruhrgebietes (ArGe NRW Mitte) und der Schaustellerverein Moers sprechen sich entschieden gegen eine Privatisierung der Kirmes in Moers aus. Anderslautende Meldungen, wonach die Schaustellervertreter eine Privatisierung befürworten, seien falsch, betont Albert Ritter, DSB-Präsident und erster Vorsitzender der ArGe NRW Mitte.

Gespräche mit Ballhaus

Präsident Ritter: „Wir haben großes Verständnis für die Schaffung einer Marketinggesellschaft zu Standortförderung in Moers und billigen dies selbstverständlich jeder Kommune zu. Maßgabe sollte aber die Erhaltung der Arbeitsplätze der Schausteller sein. In den vergangenen Gesprächen mit Bürgermeister Norbert Ballhaus und den Vertreter der Ratsfraktionen haben wir uns stets für eine öffentlich-rechtliche Organisationsform der Kirmes eingesetzt.“

Die Volksfeste dürften nicht zum kommerziellen Spielball werden. Volksfeste, Jahrmärkte und Weihnachtsmärkte sind Traditionsfeste für das Volk und seine Bürger. Sie sollten bürgernah bleiben und daher müssten die Preise auf den Festen stabil gehalten werden, so Ritter. Dafür setze sich das Schaustellergewerbe seit Jahren erfolgreich ein. Es sei daher schwer nachvollziehbar, warum gerade durch die Erwirtschaftung höherer Überschüsse, auf die ein privater Veranstalter zwingend angewiesen sein werde, diesem Anliegen überhaupt zukünftig Rechnung getragen werden könne und solle. Die Devise müsse lauten: „Nicht an der Kirmes, sondern auf der Kirmes soll verdient werden!“

Beispiel Oktoberfest München

„Die erwarteten vermeintlichen Vorteile einer Privatisierung in Moers stehen überwiegend konträr zu den Nachteilen, insbesondere unter finanziellen und gesellschaftlichen Gesichtspunkten. Namhafte Volksfeste in Deutschland, wie das Münchner Oktoberfest, die Cranger Kirmes oder die Fronleichnamskirmes in Oberhausen, werden öffentlich-rechtlich organisiert würden – und das mit großem Erfolg", so der DSB-Präsident.

(RP)
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