Moers Kinderporno-Besitzer im Glück: nur Geldstrafen

Moers · Wegen Besitzes kinderpornografischer Schriften hat das Moerser Amtsgericht jetzt zwei Angeklagte unabhängig voneinander zu Geldstrafen verurteilt. Ein verheirateter Schlosser aus Moers hatte gestanden, sich über 100 Bilder aus dem Internet auf seinen Laptop und eine externe Festplatte geladen zu haben. Zur Strafe muss er 3600 Euro zahlen. "Wir kommen nicht drum herum, zumindest exemplarisch einige markante Bilder anzusehen”, sprach die Richterin den Mann gezielt auf einige der Darstellungen an.

 In Füssen hat ein 23-Jähriger seine Freundin getötet und zerstückelt.

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Foto: Julian Omonsky

Besonders schlimm fand sie, dass nicht nur Minderjährige in eindeutigen Posen zu sehen seien, sondern auch Erwachsene, die sexuelle Handlungen von den Kindern an sich vornehmen ließen. Dass solche Fotos auf seinen Computer gelangten, sei allerdings ein Zufall gewesen, wollte sich der Angeklagte rausreden. Er habe gezielt nach Frauennamen gesucht und sich später gewundert, dass Kinder auf den Bildern zu sehen gewesen seien. "Es ist Ihr Computer, Sie haben dafür die Verantwortung”, mahnte ihn die Richterin, beim nächsten Mal bei der außerehelichen Suche nach Frauen vorsichtiger zu sein. Ansonsten erwarte ihn eine Haftstrafe. Auch ein Gastwirt aus Moers muss jetzt 2400 Euro Strafe zahlen. Er hatte zwölf Filmdateien mit kinderpornografischem Inhalt auf seinen Computer geladen. Nach eigenen Angaben sei er nicht so veranlagt, dass er Spaß an solchen Filmen habe. Vielmehr sei seine Neugier möglicherweise durch "Thekengespräche" entfacht worden, ließ er sich vage zu den Vorwürfen ein. Als Ersttäter kamen die Angeklagten noch relativ milde davon. Sollten sie noch mal wegen ähnlicher Taten auffallen, werden ihre Strafen härter ausfallen, warnte die Richterin beide Männer.

(RP)
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