Kind im Moerser Impfzentrum abgewiesen Entstandener Eindruck ist fatal

Meinung · Was auch immer der Grund war, warum die Verantwortlichen im Moerser Impfzentrum ein 13 Jahre altes Mädchen ohne den erhofften Piks wieder nach Hause geschickt haben – in Zeiten, in denen die allgemeine Impfbereitschaft sinkt, ist der entstandene Eindruck fatal, meint unsere Autorin.

 Ein Mädchen wird von einem Arzt mit dem Serum von Biontech/Pfizer geimpft.

Ein Mädchen wird von einem Arzt mit dem Serum von Biontech/Pfizer geimpft.

Foto: dpa/Oliver Berg

Missverständnis? Personalmangel? Der sparsame Umgang mit der Ressource „Impfstoff“? Was auch immer der Grund war, warum die Verantwortlichen im Moerser Impfzentrum am Freitag ein 13 Jahre altes Mädchen ohne den erhofften Piks wieder nach Hause geschickt haben – in Zeiten, in denen die allgemeine Impfbereitschaft sinkt und, siehe Thüringen, Impfstellen bereits mit Gratis-Bratwurst als Belohnung für Impfwille arbeiten, ist der entstandene Eindruck in der Tat fatal. Was soll ein Kind denken, wenn es hört: „Für dich ziehen wir jetzt keine Impfdosis mehr auf“? Wer nicht, wie die Familien Neumann, zu hundert Prozent hinter der Entscheidung „Impfen“ steht, wird sich nach so einer Erfahrung vielleicht zweimal überlegen, ob sich der Weg ins Impfzentrum lohnt. Kann ja nicht so wichtig sein, könnte man denken. Dabei kommt es, wie wir alle wissen, im Spannungsfeld von Delta, anstehendem Schulstart und dem Wunsch nach Normalität doch wirklich auf jede einzelne verabreichte Spritze an. Auch der Kreis Wesel muss jetzt alles dafür tun, um das Impftempo zu erhöhen. Wenn nicht mit Bratwurst, dann wenigstens mit Fingerspitzengefühl.