Moers Karl-Heinz Reimann erhält das Bundesverdienstkreuz

Moers · Großer Bahnhof im Moerser Schloss für einen verdienten Mann: Landrat Ansgar Müller überreichte das Verdienstkreuz am Bande an Karl-Heinz Reimann. Voll des Lobes war der Landrat über den Geehrten, der auf verschiedenen Feldern seines Wirkens "Außerordentliches für die Menschen in der Region" bewegt hat.

 Landrat Ansgar Müller (r.) hat Karl-Heinz Reimann das Verdienstkreuz am Bande verliehen. Reimanns Ehefrau Gabriele bekam einen Blumenstrauß.

Landrat Ansgar Müller (r.) hat Karl-Heinz Reimann das Verdienstkreuz am Bande verliehen. Reimanns Ehefrau Gabriele bekam einen Blumenstrauß.

Foto: kdi

Als SPD-Ratsherr und Fraktionsvorsitzender hat Reimann gut zwei Jahrzehnte lang die Geschicke im Moerser Rathaus mitgelenkt. Doch sein Engagement galt nicht nur der Kommunalpolitik, sondern als Bergmann dem Steinkohlebergbau und dem sich dann in den 90er-Jahren abzeichnenden Strukturwandel. Müller bezeichnet Reimann als engagierten, tatkräftigen und risikobereiten Kämpfer für die Interessen der Bergleute. Der ehemalige Bergmann hat Zeichen gesetzt, die politische Auseinandersetzung und den Kampf um die Zukunft des Bergbaus mitgeführt. Müller erinnerte an verschiedene spektakuläre Aktionen. Beispielsweise 1993, als Reimann mit Kumpels zusammen vom Niederrhein aus eine Lore 564 km nach Berlin schob. Highlight sei im Rahmen dieser Aktionen seine Rede bei der DGB-Kundgebung vor 36 000 Menschen in Berlin gewesen. "Insgesamt kam man feststellen, dass es euch mit dieser Aktion gelungen ist, die Öffentlichkeit auf friedliche Weise zu mobilisieren", stellte der Landrat fest.

Dem erfolglosen Kampf um dem Erhalt der Steinkohlestandorte folgte dann die konstruktive Mitgestaltung des Strukturwandels. Ihm, dem DGB-Vorsitzenden, ging es mit Arbeitgebern, Verbänden und der örtlichen Politik darum, den sozialverträglichen Rückbau der Bergwerke am Niederrhein und den Kampf um Arbeitsplätze mit zu unterstützen.

Karl-Heinz Reimann, 1952 in Rheinkamp Kohlenhuck geboren, machte als 14-Jähriger eine Lehre als Starkstromelektriker. Bis zuletzt war er als Elektrohauer auf den Schachtanlagen Pattberg/Rossenray und auf dem Bergwerk Rheinland/Bergwerk West tätig. Müller beschrieb Reimann als prägende Persönlichkeit für Moers. Er habe die Weichen für die Zukunft gestellt, ohne sich selber in den Vordergrund zu stellen. Besonders seine Vermittlungsgabe kam ihm bei der politischen Arbeit zugute, wie die Tätigkeiten in verschiedenen Gremien der Sparkasse, Enni und Wir4 zeigten. Bei allem Engagement habe sich Reimann stets am Gemeinwohl und der Förderung des bürgerschaftlichen Engagements orientiert.

Bürgermeister Christoph Fleischhauer würdigte Reimann als einen Mann, der sich aus Überzeugung mit "Herz, Verstand und Weitsicht für andere" engagiert habe. Nach den Gratulationen dankte Karl-Heinz Reimann auf seine Weise. Seine Motivation sei "unerschrocken nach vorne zu schauen. Wir sind in einer schwierigen Zeit alle gemeinsam ein Stück des Weges gegangen."

(sabi)
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