Bund Deutscher Tierfreunde Kamp-Lintfort So kommen Vierbeiner gut ins neue Jahr
Kamp-Lintfort · Nach zwei Jahren Böllerpause freuen sich viele Menschen wieder auf Raketen und Feuerwerk zu Silvester. Für Tiere bedeutet das jedoch vor allem eines: Stress. Der Bund Deutscher Tierfreunde gibt Tipps.
(RP) Kaum ist Corona auf dem Rückzug, droht vielen Tierhalterinnen und -haltern wieder die stressigste Nacht des Jahres: Silvester. Wenn die Böllerei schon sein „muss“, so der Bund Deutscher Tierfreunde, dann sollte dabei nicht nur selbstverständlich auf Krankenhäuser und ähnliche Einrichtungen Rücksicht genommen werden, sondern auch auf Haus- und Wildtiere sowie speziell auch Tierheime.
Besonders Eltern sollten an ihren Nachwuchs appellieren, bei der Knallerei vorsichtig und rücksichtsvoll zu sein, rät der Bund Deutscher Tierfreunde (BDT) mit Sitz in Kamp-Lintfort. Unabhängig von regionalen Schutzzonen gilt in ganz Deutschland: In unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie besonders brandempfindlichen Gebäuden darf keine Pyrotechnik abgebrannt werden, also nicht geböllert oder Raketen gezündet werden.
Eine Möglichkeit dem Stress als Hundehalter zu entkommen seien Flughafen-Hotels als Fluchtpunkt. Für Herrchen und Frauchen, die das neue Jahr zusammen mit ihrem Vierbeiner ganz entspannt willkommen heißen möchten, würden einige Flughafen-Hotels besondere Angebote machen. Zum einen darf rund um Flughäfen kein Feuerwerk gezündet werden, zum anderen sind bei den meisten der Airport-Hotels die Fenster besonders schalldicht verglast – daher herrscht dort absolute Ruhe. Der Trend zur Hotel-Flucht an Flughäfen kommt aus Schweden. Hunderte Hunde, aber auch Katzen mit ihren Frauchen und Herrchen haben dort schon in den vergangenen Jahren an Silvester Zuflucht gefunden. Mittlerweile seien auch deutsche Flughafen-Hotels auf den Trend aufgesprungen und bieten spezielle Arrangements an.
In vielen Städten und Gemeinden gelten Böller-Verbote in den Innenstädten oder begrenzten Gebieten. Die Verbote wurden zwar wegen der Gefahr des Böller-Vandalismus für die Menschen ausgesprochen, sie seien jedoch auch für die Tiere ein Segen, so der BDT. Schon viele Hunde und Katzen seien in den Silvesternächten verloren gegangen, da die Tiere in panischer Angst nach einem für sie lebensrettenden Versteck suchten. Das gleiche durch Angst geprägte Verhalten gilt für die Tiere in Feld und Flur.
Der Bund Deutscher Tierfreunde hat zudem einige Tipps zusammengestellt, wie Heimtiere die Silvesternacht möglichst unbeschadet überstehen können. Am wichtigsten: Am Silvestertag und besonders in der Nacht sollten weder Hunde noch Katzen nach draußen gelassen werden. Auch nicht in vermeintlich sicheren Gartenanlagen. Freigängerkatzen sollten auf jeden Fall bereits im Laufe des Vormittags an Silvester keinen Ausgang mehr erhalten.
Katzen, Kleintiere oder Vögel überstehen die laute Silvesternacht am besten, wenn sie in einem ruhigen Zimmer mit geschlossenen und verdunkelten Fenstern untergebracht werden können. Auch Musik in den Räumen kann helfen. Fürsorgliche Tierhalter bleiben in der Silvesternacht bei ihren vierbeinigen Hausgenossen oder organisieren eine zuverlässige Betreuung.
Und schon vor der Silvesternacht ist Vorsicht angebracht. Hunde sollten bereits an den Tagen vor Silvester in bewohnten Gebieten nur noch an der Leine Gassi gehen. Plötzlich gezündete Knallkörper könnten sie so aufschrecken, dass sie in Panik davonlaufen. Der Bund Deutscher Tierfreunde appelliert daher an alle Freunde der lauten Böllerei, dass Zünden von Feuerwerkskörper auf die Silvesternacht zu beschränken und nicht auch an den anderen Tagen die Tiere zu verschrecken.
Und noch ein Tipp: Insbesondere ängstliche Hunde sollten nicht zu viel getröstet werden, sie fühlen sich dadurch in ihrer Panik noch bestärkt. Hundehalter sollten besser ruhig und gelassen bleiben und die Furcht des Hundes ignorieren – so überträgt sich die Gelassenheit auf das Tier. Bei Tieren, die extrem ängstlich sind, habe sich auch der Einsatz sanfter Beruhigungsmittel bewährt.