Kamp-Lintfort Kamp im Mittelpunkt

Kamp-Lintfort · Der vom Geistlichen und Kulturellen Zentrum Kloster Kamp veranstaltete Klostermarkt am Wochenende wurde gut angenommen. Fachleute untersuchten die Bedeutung der Zisterzienser und ihrer Klostergründungen für Europa.

"Zisterzienser und Europa", so lautete der Titel einer ungewöhnlich programmreichen Veranstaltung im Rahmen der "Europäischen Kulturhauptstadt Ruhr 2010", die an diesem Wochenende drei Tage lang in der Kamper Abtei stattfand. Dabei gab es neben diversen Vorträgen, einem ökumenischen Gottesdienst und einem Konzert auch zum ersten Mal einen vom "Geistlichen und Kulturellen Zentrum Kloster Kamp" organisierten Klostermarkt. Auf zwei Etagen konnten die Besucher hier am Samstag und am Sonntag eine Fülle unterschiedlicher Klosterprodukte von Klöstern aus Deutschland, Tschechien, Frankreich und England in Augenschein nehmen und natürlich auch kaufen. Ein Angebot, das zur Freude von Annerose Schmitz, der Geschäftsführerin des Geistlichen und Kulturellen Zentrums" an beiden Tagen reges Interesse fand.

Nach drinnen verlegt

"Wir wollten den Markt ursprünglich eigentlich draußen veranstalten, haben ihn dann aber wegen der unsicheren Wetterlage doch nach innen verlegt. Und außerdem müssen dann die Stände an den beiden Tagen auch nicht zweimal auf- und wieder abgebaut werden", erklärte sie am Samstag kurz nach der Eröffnung. Eine Entscheidung, die angesichts der zahlreichen in der Abtei vorhandenen Räumlichkeiten nicht schwer fiel. In diesem Fall verteilte sich das reine Marktgeschehen in der zweiten Etage auf fünf und im Erdgeschoss auf zwei Räume, wobei die Angebotspalette in jeden Raum schwerpunktmäßig anders war.

Schnitzereien aus Bethlehem

So bot zum Beispiel in einem der oberen Räume ein Vertreter des koptisch-orthodoxen Klosters im ostwestfälischen Höxter neben Gewürzen und ägyptischen Webwaren, vor allem Olivenholz-Schnitzereien aus Bethlehem an, während es im nächsten Raum kunstvolle Kalligrafien mit Lebensweisheiten und Bibelsprüchen aus einem kirchlichen Förderprojekt in Moldavien und wiederum eine Tür weiter Pilgerwein und Seelsorgerbier sowie klitzekleine, von der Kevelaer Keramikerin Jutta Zörnig hergestellte Schutzengelchen zu kaufen gab. Der größte Publikumsmagnet war an diesen beiden Tagen allerdings kein Verkaufsstand, sondern ein Raum der alten Klosterbibliothek. Dort präsentierte die junge Neukirchen-Vluyner Kunsthistorikerin Deike Dowald mit eigener sichtbarer Begeisterung zum ersten Mal die alten Bücherschätze der Abtei einer breiten Öffentlichkeit. Laut Annerose Schmitz eine "absolute Premiere", die wie der Markt selber und der im Außenbereich mit Bibeltexten versehene "Bruder-Konrad-Garten" im nächsten Jahr auf jeden Fall eine Wiederholung finden soll.

(RP)
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