Moers Kaenders kritisiert "unbeugsame staatliche Weiber" in Akt-Affäre

Moers · Die Affäre um zwei vorübergehend abgehängte Aktbilder der Moerser Künstlerin Marianne Pütz im Kreishaus Wesel nimmt kein Ende. Zwei Wochen, nachdem Landrat Ansgar Müller verfügt hatte, die Gemälde im Rahmen einer Ausstellung der Moerser Palette wieder aufzuhängen, meldete sich der Arbeitskreis der Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Wesel zu Wort. Wie berichtet, plädieren die Gleichstellungsbeauftragten dafür, "um eine klare Richtlinie zu haben", auf die Präsentation von Aktbildern in Behörden zu verzichten: "Aus dem einfachen Grund, weil es schwierig werden könnte, Aktbilder abzugrenzen von sexistischen Darstellungen."

Das Schreiben der Gleichstellungsbeauftragten nahm gestern das Moerser Ratsmitglied Gabriele Kaenders (Linke) aufs Korn: " Wir schreiben das Jahr 2018 nach Christus. Ganz Germanien ist von AktliebhaberInnen bevölkert! Ganz Germanien? Nein, ein von unbeugsamen staatlichen Weibern bevölkerter Kreis hört nicht auf, die BürgerInnen Sitte und Moral zu lehren. So lustig könnte die Geschichte sein. Aber wie sieht es in der Wirklichkeit aus? Statt die peinliche Provinzposse ruhen zu lassen, sehen sich die Gleichstellungsbeauftragten bemüßigt, eine der ihrigen zu verteidigen.

Was kommt jetzt? Alle Bürgermeister verteidigen den Landrat? Weil dieser erwartet, dass sich seine Mitarbeiterin an die Verordnungen hält und nicht eigenmächtig entscheidet, was Anstand und Moral sind? Sind die Bürger des Kreises wirklich so blöd nicht harmlose Aktbilder von Pornos unterscheiden zu können? Auf diesen Bildern erkennt man doch nix außer angedeuteten Strichen."

Kaenders frage sich jetzt "ob die Gleichstellungsbeauftragten ihre Stelle nicht gründlich missbraucht haben. Über viel Zeit verfügen sie auf jeden Fall."

(pogo)
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