Moers Kaenders: Hat sich Greb zu viel zugemutet?
Moers · Recht unterschiedlich fielen gestern die Reaktionen aus der Politik auf die Parkfest-Absage aus. Die CDU-Fraktion verweist darauf, dass sie schon seit langem die fehlende Jahresplanung für Veranstaltungen im Stadtgebiet kritisiert. Fraktionspressesprecher, Ingo Brohl: "Sicherlich müssen jetzt Bewertungen mit den Verschärfungen aus dem Love-Parade Unglück innerstädtisch stattfinden. Es ist wie mit der Atomenergie: Nicht das Risiko hat sich verändert, sondern die Bewertung und die Bereitschaft, das Risiko einzugehen. Vielleicht müssen wir als Gesellschaft auch die Hysterie ablegen. Es muss Verantwortung geben, es muss aber auch erkannt werden, dass es immer ein nicht-kalkulierbares Risiko gibt. Schade wäre es, wenn Traditionsveranstaltungen jetzt nicht mehr stattfinden können oder ihren Charakter verlieren."
Aus Sicht der SPD hat der Zeitpunkt der späten Ratsentscheidung im Februar nichts mit der Absage zu tun. Karl-Heinz Reimann bedauert, dass die Anregung einer Terminverschiebung nicht angenommen wurde. Nun sollte es 2012 ein Parkfest geben. Otto Laakmann (FDP) sagte, man habe als Politik aus der Verwaltung nichts über Probleme bei der Parkfest-Planung gehört. Er hoffe, dass es im nächsten Jahr stattfinden wird. Die Fraktion Die Linke bemängelt, dass der Zuschlag an den Veranstalter viel zu spät gekommen sei. Gabriele Kaenders: "Für das Parkfest sind ja neuerdings in Moers die Profis der Kultur GmbH zuständig, allen voran der Geschäftsführer Ulrich Greb. Vielleicht hat sich der Intendant des Schlosstheaters Moers, der ja auch noch am Theater in Bochum tätig ist, doch zu viel zugemutet. Und ein guter Intendant muss kein guter Geschäftsführer der gesamten Kultur in Moers sein. Öffentliche Infos aus der Kultur GmbH gibt es natürlich keine – das ist wieder ganz geheim, weil ausgegliedert." Claus Peter Küster (FBG) erklärte, es sei richtig, das Parkfest unter diesen Rahmenbedingungen nicht stattfinden zu lassen. Sicherheit habe die "alleroberste Priorität".