Moers Kaenders: "Asylbewerber im Rathaus Utfort unterbringen"
Moers · Wenn sich heute ab 16 Uhr der Sozialausschuss trifft, steht auch die künftige Unterbringung von Asylbewerbern auf der Tagesordnung. Die Verwaltung will die Variante ins Spiel bringen, an der Filder Straße Richtung Kapellen ein Containerdorf zu errichten.
Zumindest von einer Seite wird der Vorschlag aber schon jetzt deutlich abgelehnt. In einer Stellungnahme zeigt sich die Fraktionsvorsitzende der Linken, Gabriele Kaenders, entsetzt über das Ansinnen der Verwaltung: "Flüchtlinge schon vorab zu verdächtigen, sie stören den sozialen Frieden und bilden Konfliktpotenziale, ist eine nicht hinzunehmende Verunglimpfung. Die vorgesehenen Grundstücke an der Filder Straße liegen total abgelegen, mitten auf dem Acker. Es gibt keine Einkaufsmöglichkeit in der Nähe, geschweige denn Schule oder Kindergarten. Die Bewohner haben kaum die Möglichkeit, Kontakte zur übrigen Bevölkerung aufzubauen. Integration wird auf diese Weise verhindert", sagt Gabriele Kaenders.
Vielmehr sei doch, betont sie, das bisherige Verfahren der Verwaltung lobenswert, Asylantragsteller zügig in Privatwohnungen unterzubringen. Das sei, meint Gabriele Kaenders, "auch weiterhin der richtige Weg". Eine "Ghettoisierung" aber erschwere den Kontakt zur deutschsprachigen Bevölkerung und damit auch die Möglichkeit, die Sprache zu lernen.
Die von der Verwaltung veranschlagten zwei Millionen Euro für die Containersiedlung sollten Politik und Verwaltung nach anderen Lösungsmöglichkeiten suchen lassen. Für die heutige, öffentliche Sitzung bringt die Linken-Fraktionsvorsitzende dann auch gleich einen neuen Vorschlag ins Spiel. Für die zwei Millionen Euro könne man, sagt Kaenders, "sogar das Utforter Rathaus herrichten und müsste es nicht abreißen."