Kabarett in Moers Bitterböses über „Lars Christmas“

MOERS · Kabarettist René Steinberg zog im Bollwerk unterhaltsam über Weihnachtshits und anderen festlichen Irrsinn her.

 Ein Freund und Förderer des Mettbrötchens, der das Publikum immer wieder in sein Programm einbezieht: René Steinberg im Bollwerk 107.

Ein Freund und Förderer des Mettbrötchens, der das Publikum immer wieder in sein Programm einbezieht: René Steinberg im Bollwerk 107.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

René Steinberg war am Samstag mit seinem Programm „Irres ist festlich!“ im Bollwerk 107 zu Gast. Vor 120 Zuschauern nahm er vegane Weihnachtsplätzchen und traditionelles Liedgut unter die Lupe.

Auch wenn er nicht der erste ist, der „Last Christmas“ von George Michael in seine Einzelteile zerlegt hat, es macht doch immer wieder Spaß, die Botschaft eines der beliebtesten Weihnachtssongs zu hinterfragen. Wer ist dieser Lars Chrismas und warum sollte er den Interpreten schon nach einem Jahr wieder vergessen haben? Und wie kann man nur so blöd sein, trotz aller Enttäuschung wieder den selben Fehler zu machen? René Steinberg sorgte dafür, dass sich zukünftig viele seiner Besucher genau das fragen werden, wenn die altbekannte Melodie aus dem Radio tönt.

Er interpretierte und aktualisierte aber auch deutsche Weihnachtshits. So textete er Rolf Zuckowskis „Weihnachtsbäckerei“ in „Weihnachtskickerei“ um, weil es so im Dezember 2022 bei uns klingen könnte, wenn die Fußball-WM am Jahresende stattfindet. „Wird es bald Public Viewing auf dem Weihnachtsmarkt geben?“, ist seine berechtigte Frage. Wo doch die Weltmeisterschaft in Katar wegen der Hitze auf Ende 2022 gelegt wurde, ein Zeitpunkt, zu dem die Europäer in winterlicher Kälte zittern. Auf dem Weihnachtsmarkt könnte die Übertragung schließlich auch gut zu den Flöte spielenden Peruanern passen.

Und warum gibt es Heiligabend so viel Stress und „Besinnungslosigkeit statt Besinnlichkeit“?, fragt er sich. Bei vielen heißt es dann: „Einmal werden wir noch wach, heißa dann ist Ehekrach!“ Immer wieder wird das Publikum mit einbezogen. „Wer mag eigentlich den Gelee bei Dominosteinen?“, wollte der Comedian wissen und holte sich im Publikum Tipps für Weihnachtsgeschenke. Er imitierte Weihnachtsstimmung bei Herbert Grönemeyer, Udo Lindenberg und Til Schweiger.

Was ihn als Vereinsvorsitzenden der Freunde und Förderers des Mettbrötchens sonst noch beschäftigte: „Wieso wird seit 17 Jahren der Superstar in Deutschland gesucht und wann finden sie ihn endlich?“ Im Publikum verteilte er Zettel und inszenierte so „Das Krippenspiel zu Moers“.

Betti Ixkes, künstlerische Leiterin des Comedy Arts Festivals, freute sich über die gute Resonanz. Dafür, dass René Steinberg oft im Umkreis zu sehen ist, sei die Veranstaltung sehr gefragt. „Es ist ein wunderbares Programm, weil René sehr gut mit dem Publikum interagiert. Als Sahnehäubchen kommen noch die Stimmen-Imitationen hinzu“, lobte sie.

René Steinberg kündigte bereits an, dass sein neues Programm „Freuwillige vor“ im Februar startet.

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