Moers KAB: Meerbeck lebt von der Vielfalt

Moers · So traditionsreich wie die Katholische Arbeiterbewegung St. Barbara selbst ist mittlerweile auch ihr Neujahrsempfang: Vertreter von Moerser Bürgerinitiativen sprachen lobend über ein "buntes Meerbeck".

Was in der Wissenschaft einst bahnbrechend war, ist heute längst von Navigationsgeräten abgelöst: der Sextant. Mit Hilfe des Vermessungsinstruments und der Sterne bestimmten Schiffer lange Zeit ihren Kurs auf See. Die KAB St. Barbara nimmt sich den Sextanten auch heute noch zum Vorbild – als Symbol der Orientierung im neuen Jahr. Auf einer Stele ruhte die Apparatur während des traditionellen Neujahrsempfangs des Meerbecker Ortsvereins.

Mitglieder und Vertreter der mehr als 30 Einrichtungen, Gruppen und Organisationen aus Moers multikulturellem Stadtteil kamen im Jugendheim an der Lindenstraße zusammen, um ein weiteres Jahr des bürgerschaftlichen Engagements einzuleiten. Die Chance, in diesem Rahmen das eigene Tun vorzustellen, hat sich seit 2002 zu einer beliebten Plattform der Standortanalyse etabliert. So unterschiedlich die Themenschwerpunkte und Appelle der Religionsvertreter von Christentum und Islam, Politiker und Aktiven auch waren, ein gemeinschaftlicher Tenor stellte sich schnell heraus: Meerbeck lebt von seiner Vielfalt.

Die freiwillig geführte Stadtteilbücherei, das Netzwerk der Nachbarschaftshilfe und der Einsatz gegen eine Mülldeponie und für den Ausbau des Kindergartens Katzbachstraße fielen neben vielen Weiteren als außerordentliche Beispiele für die bürgerschaftliche Kooperation der letzten Jahre. Ines Bader, Vorstandsvorsitzende der KAB St. Barbara, rief dennoch direkt zu Beginn ins Gedächtnis: "Wir alle und unser Ehrenamt können nur überleben, wenn wir an einem Strang ziehen und uns vernetzten – auch in Zukunft.

" Mit 2013 beginnt das mittlerweile 103. Jahr der KAB St. Barbara. Feste Ziele speziell für das neue Datum stecke sich der Ortsverein jedoch nicht. "Meerbeck ist ein Vulkan, der nie Ruhe gibt. Hier tut sich immer etwas, das erfordert spontane Reaktionen", sind sich Ines Bader und KAB-Mitglied Gerd Korczak einig. Letzterer sieht diese Gegebenheit in der Geschichte der 1904 gegründeten Arbeitersiedlung begründet: Meerbeck sei noch nie ein "Konglomerat von Eingeborenen" gewesen.

Das Bergwerk Rheinpreußen, speziell das Abteufen des Schachts IV, führte zu Beginn des 20. Jahrhunderts verschiedene Nationalitäten in der Zechensiedlung zusammen. Die KAB setzte sich daher über Arbeitnehmerthemen hinaus für soziale Belange, Aktivierung von Migranten und Integration ein. Dass sie dies aus Überzeugung tun, steht für Ines Bader fest. Wovon sie überzeugt ist: "Was hier beim Neujahrsempfang gesagt wird, bleibt nicht tatenlos.

(kno)
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