Moers JVA-Leiterin wechselt nach Düsseldorf

Moers · Elke Krüger, die 52 Jahre alte Leiterin der Justizvollzugsanstalt Moers-Kapellen, verlässt nach mehr als acht Jahren die Grafenstadt. Sie wird Leiterin einer der modernsten Haftanstalten Deutschlands in der Landeshauptstadt.

 JVA-Leiterin Elke Krüger und Justizminister Thomas Kutschaty in der JVA Kapellen im Jahr 2011.

JVA-Leiterin Elke Krüger und Justizminister Thomas Kutschaty in der JVA Kapellen im Jahr 2011.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Morgen ist der letzte Arbeitstag von Elke Krüger als Leiterin des offenen Strafvollzugs in Moers-Kapellen. Schon in der nächsten Woche wechselt sie auf den Posten der Chefin der Haftanstalt Düsseldorf. Für die Kölnerin Krüger schließt sich damit ein Kreis: Sie war in Düsseldorf bereits stellvertretende Leiterin der "Ulmer Höh'" im Stadtteil Derendorf, die vor knapp zwei Jahren zugunsten des 190 Millionen Euro teuren, auf der Stadtgrenze zu Ratingen gelegenen Neubaus geschlossen worden war. Neun Monate lang hatte Krüger die Ulmer Höh' sogar kommissarisch geleitet.

"Ich freu mich sehr auf die neue Aufgabe, zumal ich die Düsseldorfer Anstalt selbst noch mit geplant habe", sagt die Volljuristin. Am Montag erst hatte das Justizministerin von ihrer Versetzung nach Düsseldorf informiert. "Als ich nach Moers kam, hatte ich vorher mehr Zeit", sagt Krüger. "Aber man lernt im Justizvollzug ja flexibel zu sein."

Krüger stammt ursprünglich aus Bayern und studierte in Augsburg und Köln. Während des Studiums heiratete sie. Die Ehe überstand den Wechsel zu mehr als einem halben Dutzend Haftanstalten bis heute 30 Jahre lang unbeschadet: Köln-Klingelpütz, Köln, Ossendorf, Aachen, Willich I, Remscheid, Ulmer Höh', Moers-Kapellen, dazu Dienst im Vollzugsamt und im Justizministerium: Kaum eine andere Führungskraft im Justizvollzug verfügt über so viel Erfahrung wie die erfrischend offen wirkende 52-Jährige. Im Ministerium habe sie es nicht so lange gehalten, sagt Krüger. "Mich reizt der Umgang mit Menschen, sowohl mit Mitarbeitern wie mit Gefangenen", sagt Krüger.

Sie ist gespannt auf ihre neue Wirkungsstätte, die sie bislang noch kein einziges Mal besucht hat. Sie weiß, dass sie dort eine ganz andere Art von Aufgabe erwartet als in Moers, wo es vor allem darum geht, die Gefangenen wieder auf ein Leben in Freiheit vorzubereiten. "Der Dienst dort ist sicherlich entspannter als im geschlossenen Vollzug", sagt Krüger. Das sei unter anderem auch an dem vergleichsweise niedrigen Krankheits- und Überstundenstand der Belegschaft abzulesen. Unter der scheidenden Chefin wurde die Arbeitstherapie ausgebaut. International erregte die Justizvollzugsanstalt Aufsehen, als sie 2007 auf der Spiele-Messe in Essen das Brettspiel "Ohne Bewährung" vorstellte, das bis heute unter anderem im Anstaltsladen "Gitterstäbchen" zu kaufen ist.

Das hört sich sehr nach heiler Welt an. Aber bei jährlich 30 000 Ausgängen und 12 000 Urlauben gibt es auch Zwischenfälle. Jüngst überfiel ein in Moers einsitzender Rumäne während des Weihnachtsurlaubs in Dortmund eine Frau. "Solche Fälle kommen vor, aber sie bewegen sich im Promille-Bereich", sagt Küster. Sie weiß, dass sie in Düsseldorf sehr viel stärker im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stehen wird als im beschaulichen Moers-Kapellen. Angst macht ihr das nicht. "Düsseldorf ist für mich eine neue Herausforderung."

Wer ihre Nachfolgerin wird, steht noch nicht fest.

(RP)
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