Moers Juno-Leiter Boluri: "Ich bin kein Brandstifter"

Moers · Nach einer Diskussion des Bürgermeisters mit Jugendlichen sieht sich Boluri ungerechtfertigten Vorwürfen ausgesetzt.

 Said Boluri (Mitte) und Bürgermeister Christoph Fleischhauer (links) bei der Diskussion im Jugendzentrum Nord.

Said Boluri (Mitte) und Bürgermeister Christoph Fleischhauer (links) bei der Diskussion im Jugendzentrum Nord.

Foto: kdi (archiv)

Said Boluri, zum Jahresende scheidender Leiter des Jugendzentrum Nord in Repelen (Juno) wehrt sich gegen Vorwürfe, er habe Jugendliche des Juno in eigener Sache instrumentalisiert und bei einem Besuch des Bürgermeisters im Juno nichts zur Deeskalation beigetragen. Ein solcher Eindruck sei durch Zeitungsberichte und seitens der Stadt erweckt worden, teilte Boluri gestern in einer Stellungnahme mit. Wie berichtet will die Stadt den zum Ende des Jahres auslaufenden Vertrag mit Boluri nicht verlängern. Jugendliche hatten dagegen protestiert. Bei einer Diskussion des Bürgermeisters mit Jugendlichen im Juno waren Worte wie "Repelen wird brennen" gefallen.

"Nicht nur als Sozialwissenschaftler, sondern auch als Autor und Referent in Sachen Prävention gegen Radikalisierung der Jugendlichen habe ich mich immer gegen Gewalt engagiert", teilte Boluri mit. "Wer jetzt versucht diese Tatsachen umzudrehen und mich als Brandstifter darzustellen, handelt nur so um sein eigenes Tun zu rechtfertigen." Er distanziere sich "von jeglicher Bedrohung und Gewalt", so Boluri weiter. Bürgermeister Fleischhauer und Jugendamtsleiterin Vera Breuer hätten bereits erklärt, dass sie sich zu keinem Zeitpunkt von den Jugendlichen im Juno bedroht gefühlt hätten.

"Dass die Jugend sich einmischt und mit demokratischen Mitteln an Politik partizipiert, war und ist eine der vielen demokratischen Errungenschaften, wofür wir in Deutschland dankbar sein sollten", so Boluri weiter. Das Engagement der Jugend in dieser Sache habe ihn sehr berührt.

Boluri deutet an, dass eine von ihm eingelegte Dienstaufsichtsbeschwerde gegen einen Vorgesetzten wegen einer "diskriminierenden Äußerung" zur Beendigung seines Arbeitsverhältnisses geführt haben könnte. Bürgermeister Christoph Fleischhauer hatte gegenüber unserer Zeitung bestätigt, dass es ein Verfahren gebe. Er versicherte aber, dass es andere Gründe gebe, den Vertrag mit Boluri nicht zu verlängern.

(pogo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort