Moers Junge Talente musizieren um die Wette

Moers · 133 Instrumentalisten und Sänger erfreuten beim Regionalwettbewerb "Jugend musiziert" im Martinstift Publikum und Juroren mit Darbietungen auf hohem künstlerischen Niveau. Alle wurden mit ersten oder zweiten Preisen belohnt.

 Konzentration pur: Ein Klarinetten-Klavier-Duo beim Vortrag im Saal des Martinstifts.

Konzentration pur: Ein Klarinetten-Klavier-Duo beim Vortrag im Saal des Martinstifts.

Foto: Klaus Dieker

Alle vier Jahre richtet die Moerser Musikschule den Regionalwettbewerb "Jugend musiziert" aus. Turnusgemäß war das Martinstift am Samstag wieder Austragungsort für junge Musiker aus Moers, Krefeld, Xanten, Kleve, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn, die sich dem Votum fachkundiger Jurys stellten. Die Nachwuchstalente traten an in den Kategorien Streicher solo, Pop-Gesang, Duo Klavier mit Blech- oder Klavier mit Holzblasinstrument, Klavier-Kammermusik, Vokal-Ensemble, Zupf-Ensemble oder Gitarrenduo. Mit 133 gemeldeten Wertungen bestätigte sich der seit Jahren beobachtete Trend, dass die Anmeldezahlen für den Wettbewerb stetig sinken.

Was sich aber auch bestätigt, ist das hohe Niveau des in Moers von der Sparkasse am Niederrhein unterstützten Wettbewerbs. Schon in den jüngeren Altersgruppen wurden so anspruchsvolle Stücke gespielt wie Sarasates Zigeunerweisen oder Bachs Suiten für Violoncello solo. In Altersgruppe V erlebten die Zuhörer im Kammermusiksaal Musikbeiträge auf fast professionellem Niveau, so etwa bei dem Krefelder Duo Miriam Hannah Vollmar (Klarinette) und Judith Bothe (Klavier), die mit Werken von Reinecke, Weber und Tcherepnin Publikum und Jury begeisterten. "Es ist so toll, was die jungen Leute auf so hohem Niveau präsentieren. Das Geld, das wir reingesteckt haben, kommt wieder raus", freute sich der Juryvorsitzende Hans Barten.

Aber auch bei den ganz Kleinen ging es mit schon richtig zur Sache. Jasper von Groeling-Müller, mit sieben Jahren einer der jüngsten Teilnehmer, startete mit Mozarts Deutschem Tanz und Skokolays Kleiner Suite. Während der Jung-Cellist sich tapfer durch die Noten kämpfte und nach jedem Stück mit Schwung die Blätter vom Notenständer fegte, sorgte Frank Wiegelmann am Klavier (9) für stabilen Rhythmus und farbige Dynamik. Die abschließende Verbeugung zeigte Profi-Qualität, und auch sonst waren die beiden mit sich zufrieden. "Also ich fand uns gut", strahlte Jasper.

Für Lilith Grüttert, erste Cellistin in Altersgruppe IB, war es neben aller sonstigen Aufregung ein ganz besonderer Wettbewerb: Die Krefelderin spielte sich selbst ein Ständchen zum neunten Geburtstag. So entspannt wie bei den jungen Streichern lief es auch in den anderen Kategorien. "Wir haben alles getan, damit die Teilnehmer hier möglichst stressfrei durchkommen. Für viele ist der Wettbewerb ja ein wichtiges Ziel", erklärte Musikschulleiter Georg Kresimon. Für die reibungslose Organisation, von der Auswahl kompetenter Juroren bis zum diffizilen Auftrittsplan, hatte Fachbereichsleiter Florian Besten gesorgt. Unterstützt wurde er vom gesamten Musikschulteam. Vor allem für die Verwaltung war die Vorbereitung eine Herausforderung, nicht zuletzt aber auch für Alexander Kuhmann, den "besten Hausmeister der Welt". In der Cafeteria sorgte Martina Gemsjäger dafür, dass auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kam.

Am Ende des anstrengenden Tages durften sich alle Teilnehmer über einen ersten oder zweiten Preis freuen. Viele wurden mit einer Weiterleitung zum Landeswettbewerb ausgezeichnet, der im März in Detmold ausgetragen wird. Das Preisträgerkonzert des Regionalwettbewerbs findet am 14. Februar um 11 Uhr im Kammermusiksaal statt.

(prs)
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