Politik in Moers Julis fordern: Laternen an, Ampeln aus

Die Jungen Liberalen wollen Ampelanlagen in Moers nachts abschalten. Dank der Einsparungen könnten Laternen eingeschaltet bleiben. Die CDU-Fraktion beantragt Ende der Laternen-Abschaltung.

  Gehen in Moers nachts bald die Ampeln aus? Das jedenfalls schlagen die Jungen Liberalen vor.

Gehen in Moers nachts bald die Ampeln aus? Das jedenfalls schlagen die Jungen Liberalen vor.

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Die Jungen Liberalen haben die Moerser Politik aufgefordert, die Nachtabschaltung der Laternen zu beenden. „Die Bürgerinnen und Bürger sowie junge Menschen fühlen sich nachts sicherer, wenn die Laternen wieder leuchten“, sagte der Vorsitzende, Henrik Stachowicz. Stattdessen solle über andere „Ersatzlösungen zum Einsparen von Geldern“ nachgedacht werden. So schlägt die Nachwuchsorganisation der FDP vor, Ampeln in Moers nachts abzuschalten. „An allen Kreuzungen gibt es zusätzlich vorfahrtsregelnde Verkehrszeichen, weshalb eine nächtliche Ampelabschaltung gut möglich ist“, sagte Chantal Christ, stellvertretende Vorsitzende der Julis. „Frankfurt am Main stellt bereits nachts ein knappes Viertel aller Ampeln ab, und damit war keine Erhöhung von Unfallzahlen verbunden.“

Wie berichtet, bröckelt die Begründung für die Nachtabschaltung der Laternen. Es ging darum, Energiekosten zu sparen. Von 125.000 Euro pro Jahr war 2014 die Rede gewesen. Aber das Ziel wurde nie erreicht (siehe Info). Für 2020 erwartet die Enni nur noch 50.000 Euro Einsparungen. Vor diesem Hintergrund hat sie angeregt, die in der Bürgerschaft viel kritisierte Nachtabschaltung zu überdenken.

Als erste Ratsfraktion hat am Mittwoch die CDU die Anregung aufgenommen und einen politischen Antrag gestellt, die Nachtabschaltung der Laternen zu beenden. Noch in diesem Jahr solle der Rat darüber entscheiden, kündigte der Fraktionsvorsitzende Ingo Brohl an. Vom Vorschlag, statt dessen Ampeln abzuschalten, hält er allerdings nichts. „Die FDP hatte bereits für die Abschaltung der Laternen gestimmt. Auf diesen Quatsch folgt nun der nächste“, sagte er. „Zum einen werden teilweise schon jetzt Ampeln abgeschaltet, zum anderen würde die Hinzunahme von noch mehr Ampeln die Sicherheit gefährden und die ehedem schon stattfindende, insbesondere nächtliche, Raserei befeuern.“

Als einzige Fraktion hatte sich die CDU vor fünf Jahren zusammen mit dem Bürgermeister gegen die Nachtabschaltung gestellt. „Die Verschlechterung des subjektiven Sicherheitsempfinden und objektive Nachteile für Menschen, die nachts, beispielsweise aus Arbeitsgründen, raus müssen, standen für uns nie in einem angemessen Verhältnis zum Einspareffekt. Dieser Einspareffekt ist jetzt noch kleiner geworden. Insofern kann endlich wieder das Licht angemacht werden.“ Die Gegenfinanzierung der 50.000 Euro „sollte durch Ergebnisverbesserungen in der Enni Stadt & Service und eine leicht geringere Gewinnausschüttung an die Stadt Moers möglich und darstellbar sein“, sagte Brohl weiter.

Bereits 2005 wurde in Moers beschlossen, 15 von 47 Ampelanlagen an Kreuzungen zwischen 24 und fünf Uhr abzuschalten. Gegenwärtig gelte die Abschaltung noch für eine Dutzend Anlagen, sagte Stadtsprecher Klaus Janczyk – Tendenz fallend. Durch die Umrüstung auf LED-Leuchten lohne sich die Abschaltung auch bei Ampeln immer weniger. An manchen Kreuzungen sprächen auch Sicherheitsaspekte dagegen.

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