Musikwoche in der Grafenstadt Moers klingt – Ein musikalisches Friedenszeichen

Moers · Das Jugendsinfonieorchester der Ukraine eröffnete die Veranstaltungsreihe mit einem großen Festkonzert. Zu Gast waren Vertreter der Moerser Partnerstädte. So wurde das Konzert trotz des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine möglich.

Mit einem großen Festkonzert wurde am Freitagabend in der Enni-Eventhalle die Veranstaltungsreihe „Moers klingt“ eröffnet, in deren Rahmen die jungen Musikerinnen und Musiker des Jugendsinfonieorchesters der Ukraine eine gute Woche lang bei Konzerten in Moers auftreten werden.

Dank der großen Unterstützung durch die Sparkasse am Niederrhein und ihren Vorstandsvorsitzenden Giovanni Malaponti sowie den Moerser Verein „Erinnern für die Zukunft“ war es Moderator Konrad Göke, der vor über vier Jahren auf das Orchester aufmerksam geworden war und es nach Moers eingeladen hatte, gelungen, die jungen Ukrainer trotz des russischen Angriffskrieges, der seit Februar herrscht, nach Moers zu holen und in Gastfamilien unterzubringen.

Vor dem Hintergrund des Krieges war das Festkonzert genauso wie die noch folgenden Auftritte des Jugendsinfonieorchesters in Moers als deutliches Zeichen der Solidarität mit der Ukraine zu verstehen. So betonte Bürgermeister Christoph Fleischhauer bei seiner Begrüßungsrede ausdrücklich, dass „dies eine Veranstaltung ist, die deutlich machen soll: Wir stehen an der Seite der Ukraine“ und verwies auf die Wichtigkeit des gemeinsamen Einstehens für demokratischer Werte. Iryna Shum, die Generalkonsulin der Ukraine, bedankte sich anschließend in ihrer Rede bei den Organisatoren, Politikern, Sponsoren sowie allen Moerserinnen und Moersern, die diese Veranstaltungsreihe durch ihr Engagement möglich gemacht haben und hob hervor, dass „Kultur zur Identität eines Volkes beiträgt und Kulturschaffende wie das Jugendsinfonieorchester die bedrohte Kultur der Ukraine im Ausland vetreten“. In Anwesenheit von eingeladenen Vertretern aus den Moerser Partnerstädten Maisons-Alfort, Bapaume, Knowsley, Ramla und Seelow sowie des ehemaligen Moerser Bürgermeisters Wilhelm Brunswick, der sich während seiner Amtszeit sehr um die Städtepartnerschaften der Stadt Moers verdient gemacht hat, spielte das Jugendsinfonieorchester der Ukraine unter der Leitung von Dirigent Serhii Nesteruk im Konzertverlauf eine Vielzahl europäischer Opernmelodien sowie die Nationalhymnen der anwesenden Nationen.

Unterstützung erhielt das Orchester dabei durch den Konzertchor Ratingen und seinen Leiter Thomas Gabrisch, die Sopranistin Stella Louise Göke, den südafrikanischen Tenor und Komponisten Musa Nkuna, der für die Moerser Konzertwoche eine „Friedensfanfare“ komponiert hat, mit der das Festkonzert feierlich eröffnet wurde, sowie den Bariton Giulio Alvise Caselli. Während die Gäste aus den verschiedenen europäischen Ländern politische Einheit demonstrierten, zeigte sich in der Auswahl der Opernarien und Chöre zugleich die kulturelle Vielfalt Europas. So waren neben italienischen Arien von Giuseppe Verdi, Gioachino Rossini und Giacomo Puccini auch französische Opernausschnitte von Georges Bizet, Charles Gounod und Jules Massenet sowie britische und ukrainische Kompositionen von Edward Elgar und Myroslav Skoryk, jiddische Lieder aus Israel und deutsche Opermelodien von Offenbach zu hören, welche die drei Solisten mit dem Jugendsinfonieorchester und dem Ratinger Konzertchor vortrugen.

 Das Jugendsinfonieorchester der Ukraine spielte eine Vielzahl europäischer Opernmelodien sowie die Nationalhymnen der anwesenden Nationen.

Das Jugendsinfonieorchester der Ukraine spielte eine Vielzahl europäischer Opernmelodien sowie die Nationalhymnen der anwesenden Nationen.

Foto: Norbert Prümen

Das Festkonzert sendete ein klares Zeichen für ein kulturelles Miteinander, politische Solidarität sowie den gemeinsamen Wunsch nach Frieden. Den jungen Musikerinnen und Musikern kann die Moerser Konzertreihe, die bis zum kommenden Sonntag andauert und viele weitere abwechslungsreiche Konzerte bietet, vielleicht eine Phase der Ablenkung und Sicherheit in Zeiten des grausamen Krieges bieten.

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