Moers Jugendkongress zu Rechtsextremismus

Moers · Moerser Jugendliche diskutieren über die Förderung der Demokratie.

Das Jugendbüro, das Bollwerk 107 und das Schlosstheater holen zwei bekannte Gesichter aus der Medienwelt zum Jugendkongress am 24. November nach Moers: die Regisseurin und Filmproduzentin Mo Asumang und der Journalist und Performance-Künstler Michel Abdollahi. Beide beschäftigen sich im Rahmen ihrer Arbeit mit dem Thema Rechtsextremismus.

In Moers gibt es derzeit keine rechtsextremistischen Gruppen. Das Jugendbüro möchte aber für das Thema sensibilisieren. "Vor vier oder fünf Jahren hat es eine Gruppe von Rechtspopulisten in Moers gegeben. Heute ist Diskriminierung oft unterschwellig", erklärte gestern Lena Brandau vom Kinder- und Jugendbüro. "Beim letzten Jugendkongress hat ein Mädchen gesagt, dass ihre Mutter sie zum Sport fährt, wenn die Flüchtlinge da sind. Das ist diskriminierend."

Zielgruppe des Kongresses sind Schüler ab der neunten Klasse. Der Jugendkongress will mit der Veranstaltung zu einem stärkeren Demokratiebewusstsein beitragen. "Aufgrund des verdichteten Schulsystems ergreifen immer weniger Jugendliche die Initiative, sich zu engagieren. Eigentlich haben sie aber Lust darauf", sagte Lena Brandau. Mit den beiden Referenten aus der Medienbranche wollen die Veranstaltungsplaner die Zielgruppe ansprechen.

Mo Asumangs Mutter kommt aus Deutschland, ihr Vater aus Ghana. "In einem Hass-Song wurde dazu aufgerufen, sie zu töten", erzählte Holger Runge vom Schlosstheater. "Seitdem sucht sie die Konfrontation mit Rechtsextremen." Asumang drehte einen Film. Der Titel: "Die Arier". Für ihren Film recherchierte sie unter anderem auf Nazi-Demos und interviewte Mitglieder des Ku-Klux-Klans. Michel Abdollahi stammt aus dem Iran. Er erhielt Anfang des Jahres unter anderem für seine Fernsehreportage "Im Nazidorf" den Deutschen Fernsehpreis. Einen Monat lebte und filmte er in einem Dorf in Mecklenburg-Vorpommern, in dem viele Rechtsextremisten leben.

Beide Referenten präsentieren beim Jugendkongress ihre Filme und stehen den Jugendlichen für Gespräche zur Verfügung. Etwa 100 Plätze sind noch frei. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmelden können sich Schulen noch bis 16. November online unter www.moers.de (w Leben in Moers w Demokratie stärken in Moers). Neben dem Jugendkongress gibt es am 23. November einen Abend mit Mo Asumang und Michel Abdollahi im Bollwerk 107. Los geht es um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.

(eler)
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