Schubert-Gesellschaft Jubiläumskonzert bietet Genuss pur

Die Schubert-Gesellschaft feierte im Martinstift ihr 30-jähriges Bestehen. Schubert-Preisträger Wolfgang Esch spielte mit Musikern der Düsseldorfer Symphoniker.

 Klarinettist Wolfgang Esch (Mitte) und Kollegen auf dem Konzertpodium.   Foto: Reichwein

Klarinettist Wolfgang Esch (Mitte) und Kollegen auf dem Konzertpodium. Foto: Reichwein

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Einen kleinen Rückblick zum 30. Geburtstag der Deutschen Schubert-Gesellschaft gönnte sich im Moerser Kammermusiksaal Martinstift das Publikum. In knappen Worten erinnerte Musikreferent Tobias Krampen an die umfangreiche Arbeit der 1989 gegründeten Gesellschaft und an drei Jahrzehnte voller klassischer Musik. Untrennbar mit der Gesellschaft ist die langjährige passionierte Vorsitzende Christiane Schumann verbunden, die sich in ihrer Arbeit darauf konzentrierte, als Musikreferentin der Moerser Musikschule die klassische Musik zur ureigensten Sache der Stadt Moers zu machen. Ihr gelang es, in städtischen Konzertreihen mit den Künstlern zusammen, neue Formate in Moers zu etablieren, ganz im Sinne der Schubert-Gesellschaft.

Zu erinnern ist auch an die Meisterkurse, die die Schubert-Gesellschaft im Martinstift anbot für junge Musikerinnen und Musiker, die heute auf den Musikbühnen der Welt singen und spielen. „Frau Dr. Schumann ist Herz und Seele“, so Tobias Krampen mit Blick ins Publikums auf seine Vorgängerin.

Das eigentliche Konzert bestimmte zu Anfang das Quintett B-Dur op. 34 von Carl Maria von Weber (1786 bis 1826). Im Anschluss erklang das Oktett F-Dur D 803 - op. Post. 16 für Klarinette, Fagott, Horn, Violen, Viola, Violoncello und Kontrabass von Franz Schubert. In beiden Werken steht die Klarinette im Vordergrund, einem damals noch jungen Instrument.

Die Entscheidung für das Webersche Werk von 1811 erwies sich für das Konzert der Stadt Moers als gute Wahl, rückt doch die Klarinette in ihrer Virtuosität ganz in den Vordergrund – und mit ihr Wolfgang Esch. Er ist der Träger des Schubert-Preises 2019. Der Preis würdigt seine außergewöhnliche kammermusikalische Leistung. Das Publikum erlebte einen besonderen musikalischen Moment, den die fünf Solisten der Düsseldorfer Symphoniker bereiteten.

Genuss pur und leichte Schauer, die über den Rücken liefen, ließen sich mit dem Werk von Franz Schubert steigern. 1827 erlebte das Oktett seine öffentliche Erstaufführung. Es zählt zu den populärsten Kammermusikwerken für eine Besetzung mit acht Bläsern und Streichern. Die beseelte Musik mit dramatischen Höhepunkten entlockte dem Publikum im Martinstift ein einfaches wie anerkennendes „Wahnsinn“. In diesem Fall sei Pascal Thery für sein hinreißendes Violine-Spiel erwähnt. Er ist unter anderem Mitglied des Bayreuther Festspielorchesters. Frische und Beschwingtheit bestimmten das in sich spannende Werk.

Der Konzertabend endete mit lang anhaltendem Applaus. Die Deutsche Schubert-Gesellschaft widmete das Jubiläumskonzert ihrem ehemaligen Vorsitzenden Günter Berns (1930 bis 2018).

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