Moers "Joyful Voices" wollen in Berlin singen
Moers · Der Gospelchor möchte "Echoes of Nature" mit Komponist Ralph Thöne noch einmal aufführen.
Das, was beim Day of Song in Moers geklappt hat, soll jetzt auch in Berlin funktionieren: Wenn es nach Ernst Ickler, Chorleiter der "Joyful Voices", geht, führt sein Chor das Musikstück "Echoes of Nature" im kommenden Jahr in der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche auf und begeistert damit das Publikum.
Das Stück hat der Moerser Komponist Raphael Thöne für den diesjährigen Day of Song komponiert. Aufgeführt wurde es im Rahmen eines bisher einmaligen Projektes zusammen mit dem Gospelchor "Joyful Voices" und seiner Band, dem niederrheinischen Kammerorchester und den Moerser Blechbläsern. Fast 40 Musiker und 30 Sänger brachten das Stück in der Uraufführung zum Day of Song Ende September im Rheinkamper Kulturzentrum auf die Bühne. Unterstützt wurde das Projekt vom Kulturbüro der Stadt Moers, der Volksbank Niederrhein und der Musikalischen Gesellschaft Moers.
Bislang gibt es keine festen Termine für weitere Aufführungen, weil das Geld fehlt, erklären Komponist Thöne und Chorleiter Ickler. Im Weihnachtskonzert der "Joyful Voices" am 19. Dezember werden Teile des Werkes mit einer abgespeckten instrumentalisierten Form auch in Moers noch einmal aufgeführt. Ickler hat schon Kontakt zum Pfarrer der Gedächtniskirche in Berlin aufgenommen.
Schon zweimal ist der Chor dort aufgetreten. Der Pfarrer hat den Chor schon für den nächsten Mai eingeladen. Doch die Aufführung steht und fällt damit, ob sich ein musikalisches Ensemble findet, dass die Aufführung begleitet.
Thöne, der in Hannover als Dozent für Musiktheorie und Komposition arbeitet, hat das Werk extra für die "Joyful Voices" komponiert. Vor zwei Jahren kam Chorleiter Ickler die Idee, bei einem musikalischen crossover-Projekt mitzumachen. Thöne komponierte ein Werk, mit sieben Szenen, die sich an die Genesis anlehnen. Jede Szene hat ihren eigenen musikalischen Stil. "Eine große Herausforderung", sagt der Chorleiter.
"Als ich die ersten Partituren bekam, musste ich mich viel damit beschäftigen, war aber gleich fasziniert." Ickler studierte des Stück in nur vier Monaten mit seinem Chor ein. Thöne probte mit den Musikern und dirigierte bei der Uraufführung. Er war gleich von der guten Vorarbeit des Chores begeistert: "Das ist der Verdienst des Chorleiters, der seinen Chor so gut trainiert hat. Das können sonst nur professionelle Chöre."

