Wegen Ansteckungsgefahr Jetzt sieben Notarztstandorte in Moers

Moers/Neukirchen-Vluyn · Um die Einsatzbereitschaft sicherzustellen, hat die Feuer- und Rettungswache Fahrzeuge und Personal auf das gesamte Stadtgebiet verteilt. Ein weiterer Wagen steht in Vluyn.

 Feuerwehrchef Christoph Rudolph sieht sein Team für die Bewältigung der anstehenden Aufgaben gut gerüstet.

Feuerwehrchef Christoph Rudolph sieht sein Team für die Bewältigung der anstehenden Aufgaben gut gerüstet.

Foto: Julia Hagenacker

Ganz Deutschland geht auf Abstand um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Auch die Feuer- und Rettungswache hat ihre Fahrzeuge mitsamt Personal jetzt von zwei auf insgesamt acht Wachstandorte auf das gesamte Stadtgebiet verteilt – aus Sicherheitsgründen, um im Notfall die Einsatzbereitschaft von Feuerwehr und Rettungsdienst in Moers und Neukirchen- Vluyn sicherstellen zu können. Das Problem mit dem Platz liegt dabei auf der Hand.

„Allein am Standort Hauptwache stellen jeden Tag 22 Beamte den Brandschutz- und Rettungsdienst im 24-Stunden-Dienst sicher, dazu kommen werktags noch bis zu 24 Mitarbeiter in Verwaltung und Werkstätten“, erklärt Feuerwehrchef Christoph Rudolph. Bei einer Wache, deren Raumkapazitäten aufgrund des Alters des Gebäudes ohnehin begrenzt seien, sei es für die Kollegen schon unter normalen Umständen schwierig, Abstand zu halten. „Ein bestätigter Covid-19-Fall würde jetzt allerdings den Ausfall einer ganzen Wachabteilung mit 21 Personen nach sich ziehen. Deshalb haben wir nach Möglichkeiten gesucht, das Personal aufzuteilen. Da sich die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren derzeit nur noch zu Einsätzen in ihren Gerätehäusern aufhalten sollen, haben sie diese nun zum Teil für die hauptberuflichen Kollegen bereitgestellt.“

Innerhalb von vier Tagen wurden so aus bisher zwei Wachstandorten – an der Hauptwache und an den Standorten des Notarzteinsatzfahrzeugs an den beiden Moerser Krankenhäusern – acht generiert. Je ein Rettungswagen ist mit Personal bei der Freiwilligen Feuerwehr in Stadtmitte, in Schwafheim und in Hülsdonk stationiert, ein vierter steht bei der Einheit Vluyn der Freiwilligen Feuerwehr Neukikrchen-Vluyn. Der Einsatzleitwagen, die Drehleiter und ein Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF 1) bleiben an der Hauptwache, das HLF 2 ist zur Einheit Asberg umgezogen.

„Feuerwehr und Rettungsdienst sind damit jetzt weitestgehend getrennt“, sagt Rudolph. „Engpässe beim Rettungsdienstpersonal befürchten wir deshalb vorerst nicht, zumal wir als hauptamtliche Wache den Vorteil haben, dass auch die Kollegen im Feuerwehrdienst allesamt eine Rettungsdienstausbildung haben und dort notfalls eingesetzt werden können.“

Im Kreis Wesel ist die Zahl der Corona-Infektionen übers Wochenende weiter gestiegen. Bis Montagmittag, Stand 12 Uhr, wurden 237 Fälle offiziell, also labordiagnostisch, nachgewiesen. Das sind 29 mehr als am Freitag zur selben Zeit. In Moers (43 Fälle) und Dinslaken (33 Fälle) gibt es laut der Statistik des Gesundheitsamtes die meisten Infektionen im Kreis Wesel, in Xanten (1) und Sonsbeck (1) die wenigsten. Die Zahlen für die übrigen Kommunen stellen sich wie folgt dar: Alpen 5, Hamminkeln 20, Hünxe 19, Kamp-Lintfort 11, Neukirchen-Vluyn 19, Rheinberg 13, Schermbeck, 15, Voerde 31 und Wesel 26. Zwei Menschen aus dem Kreis, die mit dem Virus infiziert waren, sind bislang gestorben: ein 85-jähriger Mann aus Dinslaken und ein 78-jähriger Mann aus Kamp-Lintfort.

Derweil haben die zentralen Abstrichzentren am Bethanien-Krankenhaus in Moers und an der Trabrennbahn in Dinslaken am Montag nach einer Woche Zwangspause wieder den Betrieb aufgenommen. Der Kreis Wesel hatte die Diagnosezentren, die nur mit einer Überweisung vom Hausarzt aufgesucht werden können, am Montag vor einer Woche im laufenden Betrieb geschlossen, weil Laborkapazitäten fehlten.

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